Krościenko mit dem Weiler Kąty, aus dem die Walkmühle stammt, sowie die Nachbardörfer sind eine Region, die von den Pieninen-Goralen (Górale Pienińscy) bewohnt wird, das Gebiet der Pieninen (Pieniny) und der nördlich angrenzenden Gorce ist dabei ein traditionelles Weidegebiet. Die Wolle wurde in dörflichen Werkstätten gesponnen und gewebt, der fertige Stoff wurde in den Walkmühlen gefilzt. Beim Filzen wurde der Stoff mit Holzhämmern, die mit Wasserkraft angetrieben wurden, geschlagen und der Einwirkung von kaltem und heißem Wasser ausgesetzt. Infolgedessen schrumpfte das Gewebe und verdickte sich, so dass ein fester Tuchstoff entstand. Er wurde zum Nähen von traditionellen Kleidungsstücken wie Hosen (portki) oder Oberteilen (gurmana) verwendet.
Die Walkmühle „Na Kątach“ wurde 1928–29 von Jakub Dyda erbaut und war bis 1968 in Betrieb. Sie arbeitete fast ununterbrochen im April und Mai, wenn es viel Wasser gab, im Sommer nach längeren Regenfällen. Im Gebäude befand sich eine Zweikammer- (später Einkammer-)Walke, in der das Tuch mit Hämmern geschlagen wurde, die von einer durch ein Mühlrad angetriebenen Welle bewegt wurden. Ein wichtiger Teil der Ausstattung der Walkmühle war eine steinerne Feuerstelle mit einem Kessel zum Erhitzen von Wasser, das durch eine hölzerne Rinne in die Kammer der Walke geleitet wurde. In die zweite Kammer wurde kaltes Wasser geleitet. Anfang der 1970er Jahre wurde die Walkmühle in den Sandezer Ethnographischen Park (Sądecki Park Etnograficzny) verlegt. Das Wasserrad, das Wasserversorgungssystem und der Balken der Walke waren nicht erhalten geblieben, so dass diese Elemente rekonstruiert werden mussten, ebenso wie die Feuerstelle mit dem Kessel. Die Ausstellung im Innenraum der Walkmühle wird durch Wolltuch zum Walken und Fertigstoff ergänzt. Ebenfalls rekonstruiert wurde die Mühle mit den mechanischen Mahlsteinen, die sich im Nebengebäude befindet.