Die in der Ausstellung gezeigten Porträts spiegeln die unterschiedlichen Stile wider, die für jede Epoche charakteristisch sind. Das Porträt der Fürstin Elżbieta Lubomirska ist im Rokokostil gehalten, während das Bildnis von Petronela Wodzicka von klassizistischer Harmonie und Eleganz geprägt ist. Neben den Porträts der Aristokratie sind auch Darstellungen von Dorfbewohnern, alten Menschen und Frauen zu sehen, die von Piotr Michałowski gemalt wurden. Dem Biedermeier zuzuordnen sind Werke von L. Loeffler und A. Rejchan. Man findet hier Porträts der polnischen Intelligenz, malerische und plastische Darstellungen von Politikern, Schriftstellern und Dichtern sowie den ersten weiblichen Akt in der polnischen Malerei. Herrliche Gemälde von Jacek Malczewski und Olga Boznańska bilden den Abschluss dieser Show. Der nächste Raum ist der Sakralmalerei gewidmet. Die frühesten Gemälde, die um die Mitte des 18. Jahrhunderts von Szymon Czechowicz geschaffen wurden, sind noch stark vom Barock geprägt. Zu den Werken aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehören „Die Kreuzabnahme“ von Jan Matejkos Schüler Józef Unierzyski und eine naturalistische Skizze von Leon Wyczółkowski, die das Haupt Christi darstellt. Der letzte Raum veranschaulicht historische Malerei, die in Form von zwei Erzählsträngen präsentiert wird. Der erste bezieht sich auf die alte Geschichte Polens, auf die Herrschaft der Piasten, der Jagiellonen und der Wahlkönige. Der zweite befasst sich mit der Zeit der Teilungen, die von der Hoffnung auf die Wiedererlangung der Unabhängigkeit erfüllt war und in der die Kunst zur „Waffe im Kampf“ um die Bewahrung der nationalen Identität wurde. Es gibt Szenen aus dem Kościuszko-Aufstand, den Napoleonischen Kriegen, dem Januaraufstand und Zeugnisse für die Unterdrückung der Teilungsmächte. Und auch wenn nicht alle Werke technisch perfekt sind, so sind sie doch ein wertvolles Zeugnis der Ereignisse der damaligen Zeit.
Tuchhallen Niepołomice-Museum
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