Die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Zentrum für Klang und Wort von Małopolska

Die im Fonografie-Museum von Niepołomice (Muzeum Fonografii w Niepołomicach) ausgestellten Geräte entstanden zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts und veranschaulichen die Geschichte der Tonaufnahme, -wiedergabe und -übertragung. Sie werden in chronologischer Reihenfolge in sieben Räumen präsentiert, mit zeitgenössischem Mobiliar im Hintergrund und begleitet von Aufnahmen typischer Musik der Zeit. Dies lässt uns die vorgestellte Sammlung als Teil eines bestimmten Ganzen betrachten, das sowohl die Ästhetik des Alltagslebens in den verschiedenen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts als auch die Bedeutung und die Art der fonografischen Geräte umfasst, die den Wert und die Rolle der Musik im Leben der verschiedenen Generationen widerspiegeln. Der Wunsch, Töne aufzuzeichnen, begleitet den Menschen seit jeher, aber erst 1877 wurde dieser Wunsch in die Praxis umgesetzt. Damals wurde in der Werkstatt von Thomas Edison in Menlo Park in den USA das erste Gerät entwickelt, das nicht nur die Aufzeichnung einer Schallwelle, sondern auch deren hörbare Wiedergabe ermöglichte. Aufgrund dieser Tatsache und der Gründung der ersten fonografischen Firma kann Thomas Edison als „Vater“ der Fonografie bezeichnet werden. Trotz zahlreicher Mängel und der Probleme bei der Herstellung großer Anzahl von Kopien wurde der Fonograf bis 1929 weiter produziert. Das im ersten Raum vorgestellte Gerät stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert. 1887 entwickelte Emil Berliner das Grammophon, ein Gerät, mit dem man eine auf einem anderen Gerät aufgezeichnete Tonspur anhören konnte. Physikalisch unterscheidet sich die Aufzeichnung auf einer Grammophonplatte nicht wesentlich von der Aufzeichnung auf der Walze eines Fonografen: sie beruhte auf der Umwandlung von Wellenformen einer Schallwelle in analoge mechanische Spuren – Einschnitte in den Seitenwänden einer Rille, die spiralförmig von den Rändern der Schallplatte zu ihrer Mitte hin verläuft. Wenn in diese „beschriebene“ Spur der rotierenden Schallplatte eine Grammophonnadel gesetzt wurde, erzeugte die gewellte Oberfläche der Rille Schwingungen, die dann auf die Membran übertragen wurden. Die Schwingungen der Membran erzeugten eine Schallwelle, die der aufgezeichneten Welle entsprach. Die Verwendung eines Tonträgers in Form einer Schallplatte im Plattenspieler erleichterte erheblich den Kopiervorgang und trug zur Entwicklung der fonografischen Industrie bei. Ursprünglich hatten Grammophone große Metallröhren (Trichter) zur Verstärkung des Tons und einen Antrieb in Form einer Feder, die durch eine Kurbel aufgezogen wurde. Ein solches Modell aus dem frühen 20. Jahrhundert, das auf dem runden Tisch zu sehen ist, ermöglicht es Ihnen, den unverwechselbaren Klang einer Schellackplatte zu hören. Schellackplatten kamen 1897 auf den Markt und wurden bis zur Mitte des nächsten Jahrhunderts verwendet, als sie durch Vinylplatten ersetzt wurden.


 
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