Ein teilweise mit Rauchabzug ausgestattetes Wohnhaus aus Rozkochów aus dem Jahr 1813. Im Flur gegenüber dem Eingang ist eine Werkstatt zum Gießen von Wachskerzen zu sehen, bestehend aus einem großen Rad mit Haken für 50 Dochte, die mit heißem Wachs begossen wurden. Später wurde die noch weiche Kerze geformt und geglättet. In dem Raum mit Lehmboden fällt der große Ofen auf der rechten Seite auf. Der ältere Teil des Ofens hat eine offene Feuerstelle und eine Traufe, über die der Rauch auf den Dachboden abziehen konnte. Der neuere Teil hat bereits eine geschlossene Feuerstelle, die mit einer Eisenplatte mit Gussringen abgedeckt ist. Neben dem Ofen steht eine niedrige Bank, auf der die täglichen Mahlzeiten aus einer gemeinsamen Schüssel eingenommen wurden.

Gegenüber dem Ofen befindet sich der sog. heilige Winkel mit einem Tisch, der mit einem weißen Tischtuch und religiösen Bildern bedeckt ist. In Häusern mit nur einem Zimmer konzentrierte sich hier im Herbst und Winter das Leben der ganzen Familie. Abends kamen die Frauen zusammen, um Federn zu rupfen und Flachs zu spinnen. Während der strengen Wintermonate wurden neben dem Ofen die Kälber gehalten. Im hinteren Bereich des Raums, hinter der Tür, befindet sich eine Kammer, in der Geräte und Werkzeuge für die Zubereitung von Speisen aufbewahrt und Lebensmittelvorräte gelagert wurden. Vor allem Käse und Butter wurden sorgfältig verarbeitet, da sie auf dem Markt verkauft wurden, mit dem eingenommenen Geld wurden Petroleum oder Streichhölzer gekauft. An den Wohnbereich schließt sich außerdem ein Stall mit separatem Eingang an, in dem sich eine Krippe, Tröge für die Schweine und ein Schlafplatz für die Hühner befinden.

In unmittelbarer Nähe des Wohnhauses befindet sich eine Angelus-Glocke, eine Rekonstruktion des Glockenturms von Rozkochów aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in Dörfern, in denen es keine Kirche gab, wurden solche Glocken verwendet, um zu festen Zeiten die Menschen an die Gebete zu erinnern oder bei Bedarf, um Alarm zu schlagen.