Die vier Alkoven in den rechteckigen Alkoventürmen hatten Verteidigungs- und Wohnfunktionen. Nahezu ursprüngliches Aussehen behielten die Alkoven in den Ecken des Großen Saals bei. In beiden sind Wandmalereien, Renaissancetoiletten und Kamine erhalten. Zahlreiche Fenster in den Alkoven ermöglichten die Beobachtung der Gegend, die von Räubern und Überfällen bedroht war. Eine kreisförmige Öffnung diente zur Aufstellung einer primitiven Feuerwaffe, die sog. Hakenbüchse. Die Renaissancetoiletten (lateinisch: „locum secretum“) waren Wandnischen mit einem Brett zum Sitzen; durch eine Öffnung floss das Abwasser in die dafür vorgesehenen Fässer. Die Wände der Nische auf der linken Seite des Raumes zieren Wandmalereien aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Im Inneren wurde ein weiterer Teil der Ausstellung „Der Sinn der Renaissance“ eingerichtet, die sog. Kunstkammer, ein Kuriositätenkabinett, das die Interessen der Menschen der Renaissance widerspiegelt. In den Vitrinen und an den Wänden sehen wir u. a. Mineralien mit „magischen“ Eigenschaften, Fossilien, ausgestopfte exotische Tiere, die größten Schmetterlingsarten, Nachdrucke alter Landkarten. Ein Ausschnitt des Fußbodens gibt den Blick auf die Wendeltreppe frei, die von der Bedienstetenkammer in den ersten Stock führt.
Alkoven Kunstkammer Kastell Szymbark
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