Hütte aus Niecew

Stalowy czarny kociołek do gotowania zawieszony nad paleniskiem na łańcuchu.

Kessel aus Gusseisen für Feuerstellen
Sign.: KW 2758, EI/1666
Maße: Höhe 30 cm, Durchmesser 33 cm

Trotz der seit Mitte des 19. Jahrhunderts geltenden Anordnungen der österreichischen Behörden, feuerfeste Schornsteine zu bauen, heizten noch Ende des Jahrhunderts die meisten Häuser in den Dörfern der Karpaten (Karpaty) mit offenem Feuer. Das „Feuergesetz für ländliche Gemeinden“ vom 18. Juli 1768 (das 1856 erneut bestätigt wurde) ermutigte Gutshöfe und Gemeinden, Kalk zu brennen und Ziegeleien zu errichten, indem der Staat das notwendige Material für die Errichtung feuerfester Schornsteine bereitstellte, die in neu errichteten und wieder aufgebauten von da an Häusern obligatorisch waren. Angesichts der Tatsache, dass „die größte Brandgefahr von der Vernachlässigung der Schornsteine ausgeht“, wurden die Behörden angewiesen, „sogar mit Nachdruck darauf zu bestehen, dass alle Häuser Schornsteine haben“. Das Gesetz verbot den Bau von Schornsteinen aus Holz, erlaubte aber wegen des Mangels an verfügbaren Ziegeln auf dem Markt Schornsteine aus „Lehm oder Zöpfen, innen und außen gut mit Lehm verkleidet“ zu errichten (ein solcher „Lehmschornstein“ ist in einem Haus aus Lipnica Wielka zu sehen, das im Freilichtmuseum in Neu Sandez (Nowy Sącz) zu sehen ist). Den Dorfbewohnern wurde zudem geraten, mit Feuer sehr vorsichtig umzugehen. Das Gesetz enthält Kommentare wie: „An feuergefährdeten Orten darf nicht geraucht werden, auch wenn die Pfeife einen Deckel hat“, oder die Anweisung: „Die Bauern sollen ihren Frauen, Töchtern und Knechten raten, beim Kochen mit Schmalz sehr vorsichtig zu sein. Vor allem, wenn der Schmalz Feuer fangen sollte, kein Wasser hineinzuschütten, sondern die Flamme durch Abdecken des Topfes zu löschen“. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurde offenes Feuer in den Häusern generell abgeschafft. Es kam vor, dass Herde ohne Schornstein noch bis in die 1960er Jahre funktionierten. In verrauchten Hütten, die keinen Schornstein hatten, nahm der Herd fast ein Viertel des Raumes ein. In der Regel stand er in der Ecke der Küche, an der Wand des Flurs oder des anderen Zimmers, so dass er den Nachbarraum beheizen konnte. Diese Art Herde wurden aus mit Lehm zementierten Steinen gebaut und bestanden aus einem unteren, breiten Schacht mit einer Sitzbank darauf und einem darauf gesetzten schmaleren Brotbackofen, der Platz für mehrere Brote oder, maßgeblich bei wohlhabenderen Bauern, sogar für mehr als ein Dutzend Brote bot. In den ärmeren Häusern gab es keinen Brotbackofen; in der Küche war nur Platz für einen Brotbackofen und ein Heizelement. In den Vertiefungen im unteren Teil des Ofens wurde das Brennmaterial getrocknet. Manchmal wurden dort sogar Hühner gehalten. Das Feuer zum Kochen wurde direkt auf dem Heizelement bei der Sitzbank angezündet. Eine besondere Rolle in der Räucherkammer spielte ein großer gusseiserner oder kupferner Kessel, der direkt über der Feuerstelle hing. Er erhitzte Wasser und schützte gleichzeitig vor Feuer. Er löschte die Funken, die auf den Boden prallten, der aufsteigende Dampf wirkte ebenfalls der Gefahr eines Brandes entgegen. Tontöpfe wurden zum Kochen verwendet und auf eine sog. dynarka (drajfus) gestellt, gusseiserne Ständer auf drei Beinen, die von Dorfschmieden geschmiedet wurden, oft in dekorativen Formen. Zerbrochene Tontöpfe wurden verdrahtet. Neue Gefäße wurden ebenfalls mit Maschendraht geschützt. Dies geschah durch wandernde ruthenische Drahtarbeiter aus Biała Woda im Pieniny-Gebirge oder durch slowakische Drahtarbeiter aus Dörfern auf der Südseite der Karpaten. Neben diesen Tontöpfen wurden in den Dorfküchen auch gusseiserne Töpfe und Kessel verwendet, die oft auf drei Beinen standen. Diese wurden żleźniaki (spiżoki) genannt. Kleine ryneczki mit ihrem langen Stiel wiederum waren am besten zum Schmelzen von Schweinefett geeignet. Ab den 1930er Jahren verwendeten die Hausfrauen zunehmend emaillierte Töpfe, die als elegant und modern galten. Der Rauch der Feuerstelle verbreitete sich ungehindert im Raum und sammelte sich in einer dicken Schicht unter der Decke. Wenn wenig Druck oder Wind herrschte, quollen Rauchwolken überall im Haus. Der Rauch gelangte durch die Tür in den Flur und durch die woźnica (in Pogórze auch woźniarka genannt) direkt in den Dachboden. Dort befand sich ein Loch im Dach, das mit einer Holzklappe abgedeckt war. Die Öffnung musste weit vom Herd entfernt sein, um zu verhindern, dass Funken das Dach in Brand setzen konnten. Der Rauch aus dem Dachgeschoss entwich durch das Dach und einen speziellen Schornstein. Bei den Lemken in der Region Sandez (Sącz) wurde der Rauchabzug oben auf dem Dach manchmal mit einem Korb aus Schindeln abgedeckt. Da das Dach und der obere Teil der Wände stets mit einer dicken Rußschicht bedeckt waren, wurden sie nicht gekalkt. Nur die unteren Teile der Wände und der Herd waren mit grauem Flusslehm oder Kalk bedeckt. In den Hütten wurden sog. polenia, also zwei parallele Balken, auf denen Brennholz getrocknet wurde, unter der Decke befestigt. Sie wurden auch zum Räuchern von Käse, Wurst und Speck sowie zum Trocknen von Flachs und Holz für Schindeln verwendet.

 

Regal für Geschirr
Sign.: MNS KW 15105 EI/1638
Material: Holz
Maße: Höhe 86 cm, Breite 28 cm, Länge 79 cm
Ursprungsort: Gródek (Landkreis Neu Sandez (powiat nowosądecki), Woiwodschaft Małopolska (województwo małopolskie))

Solche Regale dienten zur Aufbewahrung von Geschirr, Lebensmitteln und kleinen Haushaltsutensilien. In der Regel wurden sie an der Wand in der Nähe des Ofens angebracht. Auf dem Regal in der Hütte aus Niecew sehen wir Fayencebecher, einen Tontopf mit einem Ohr oder Leinensäcke, in denen lose Produkte aufbewahrt wurden. Es gibt zudem auch Glasgefäße, die mit Leinentüchern bedeckt sind und in denen allerlei Heiltränke aufbewahrt worden sein könnten. Das beschriebene Regal endet mit einer charakteristischen hölzernen Leiter, der sog. korabek, die dem Aussehen nach modernen Geschirrablagen in Küchen ähnelt. In der Hütte stehen auch große weiße Schüsseln und ein großes Tonsieb. Interessanterweise hat die Holzleiste der Leiter kleine Löcher, in die Löffel und Kartoffelstampfer drangehängt werden konnten und die somit die Funktion eines Löffelregals erfüllte. Das beschriebene Regal hat dekorativ geschnittene Kanten an den Brettern. Trotz seiner Dekoration gehört es nicht zu den repräsentativsten Möbelstücken in ländlichen Innenräumen. Eines der prächtigsten Möbelstücke, das zur Aufbewahrung von Geschirr verwendet wurde, war zweifellos eine Anrichte. Es handelt sich um eine für die Stilmöbel des Mittelalters und der Renaissance charakteristische Art von Möbeln. Sie ist zweiteilig und besteht aus einer tieferen Basis und einem schmaleren Satz. Diese Art von Möbeln wurde ab der Mitte des 19. Jahrhunderts auch auf dem Lande allgemein zugänglich. Im Sandezer Land (Sądecczyzna) waren Anrichten zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei wohlhabenden Bauern zu finden, denn diese Möbel zeugten von der sozialen und materiellen Stellung ihrer Besitzer.

 

Löffelregal
Sign.: EI/274
Maße: Höhe 15 cm, Länge 21,5 cm, Breite 13 cm, Dicke des Bretts 8 mm
Ursprungsort: Gostwica, Gemeinde Podegrodzie (gmina Podegrodzie), Landkreis Neu Sandez (powiat nowosądecki)

Die Holzlöffel für die tägliche Mahlzeit, kleinere oder auch größere Stampfer, Kochlöffel oder Schöpfkellen... All das musste irgendwo gelagert werden. Dazu wurde ein Löffelregal verwendet, das an der Wand neben dem Herd hing. In der Hütte aus Niecew hat dieses Möbelstück die Form eines hölzernen, halbrunden Brettes mit neun ovalen Öffnungen von etwa 3 cm Durchmesser für die oben genannten Utensilien. Das Brett ist senkrecht an einem geraden Holzgriff befestigt. In der Mitte des Griffs befindet sich ein kleines Loch, mit dem das Regal an der Wand aufgehängt werden konnte. Der Löffel aus der Hütte von Niecew ist ein Beispiel für einen einfachen Haushaltsgegenstand aus längst vergangenen Zeiten. Die Löffel erfüllten jedoch nicht nur eine nützliche Funktion, sondern auch ästhetische und dekorative Bedürfnisse. Viele von ihnen hatten geschnitzte Ornamente, die aus Pflanzenmotiven, Rosetten und anderen geometrischen Elementen bestanden. Später wurden die Löffel auch mit durchbrochenen Ornamenten verziert. Die Bewohner der Region Podhale waren besonders geschickt in der Herstellung von dekorativen Löffeln und verkauften ihre Produkte auf lokalen Messen und Märkten. Auf diese Weise wurde dieser scheinbar einfache und unkomplizierte Gegenstand zu einem Beispiel für die künstlerische Ader der hiesigen Bauern. Interessanterweise gibt es in diesem beschriebenen Regal neben Holzlöffeln und Stampfern nur drei Metalllöffel, die zur damaligen Zeit zu den Luxusgütern zählten. Dieser Anblick ist beeindruckend, vor allem wenn wir an unser Besteck denken – Tafellöffel, kleinere Teelöffel, Gabeln, Kuchengabeln, Messer, die fein säuberlich in den Ecken und Winkeln einer Küchenschublade angeordnet sind.

 

Hobel für Schindeln
Sign.: MP 2801
Ursprungsort: Sandezer Land (Sądecczyzna)
Datierung: Anfang des 20. Jhd.

In der Hütte aus Niecew befindet sich in der Mitte des Raumes eine imposante Säule, die die Achse und den Mittelpunkt des gesamten Raumes und damit auch des Alltagslebens der Einwohner bildet. An der Säule ist der sog. Wolf befestigt, ein einfaches Holzgerät, das die Rolle eines Schraubstocks spielt, auf dem Schindeln gehobelt wurden, um das Dach zu decken. Schindeln sind kurze, gespaltene und sorgfältig bearbeitete Bretter, die seit dem 17. Jahrhundert auf dem polnischen Land zur Dachbedeckung verwendet wurden. Für diesen Zweck wurde das beste Holz verwendet. Die Herstellung von Schindeln begann mit dem Spalten von entsprechend zurechtgeschnittenen Stämmen mit einer Axt. Hier war es sehr wichtig, den Block in Stücke teilen zu können, wie auch in anderen Handwerkskünsten, die mit der Holzbearbeitung zusammenhängen, z. B. in der Küferei oder im Stellmacherhandwerk. Die gespaltenen Blöcke wurden dann in dem o.g. „Wolf“ (oder kobylica) eingespannt und mit einem Schweifhobel, einem messerähnlichen Werkzeug mit Griffen an beiden Seiten der Klinge, aufgerichtet, um den Brettern eine Keilform zu verleihen. In den dickeren Teil wurde eine Rille geschnitten, die als Abschrägung oder Falz bezeichnet wird. Im Vorgebirge des Sandezer Landes, insbesondere in Sandezer Becken (Kotlina Sądecka), waren mit Roggenstroh gedeckte Dächer weiterverbreitet. Dies hing sowohl mit der Verfügbarkeit von Rohstoffen als auch mit deren Qualität zusammen. Auf fruchtbaren Böden erreichte der Roggen eine beachtliche Größe, sodass das Stroh lang genug war, um gar ein Dach zu bedecken. Waldreiche Gebiete hingegen lieferten vor allem Material für die Herstellung von Schindeln. Interessanterweise wurde die Wahl des geeigneten Rohstoffs auch durch den Preis beeinflusst. In der Gegend von Gorlice kauften die Lemken im 19. Jahrhundert viele herrschaftliche Waldgebiete als Gemeinschaftsbesitz. Die Möglichkeit, jede Menge kostenloses Holz zu bekommen, führte dazu, dass Schindeldächer unter den Lemken weit verbreitet waren, was die Strohdächer in diesen Gebieten definitiv verdrängte.

 

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