Das 2. OG des Frauenbereichs diente zwischen 1935 und 1939 als Gebetsraum für junge Frauen, Mädchen und Jungen bis zum Alter von 13 Jahren. Anschließend wurde es als Lagerraum benutzt. Heute ist es ein Ausstellungsraum und der Veranstaltungsort der Seminare im Rahmen des Bildungsprogramms des Begegnungszentrums der Kulturen (Ośrodek Spotkania Kultur). Die Ausstellung besteht aus zwei Hauptteilen: einem bürgerlichen Salon mit typischen Einrichtungsgegenständen vom Anfang des 20. Jh. (besonders interessant sind ein Bohnergerät zum Polieren von Parkettböden und eine Schreibmaschine mit lateinischer und kyrillischer Schrift – für den Gebrauch in dem russischen besetzten Teil Polens). Unter den Musikinstrumenten besonders interessant ist eine biblische Zither. Den zweiten Teil der Ausstellung bildet eine sehr wertvolle, fast 200 Bände umfassende Büchersammlung, die der Familie des 1995 verstorbenen letzten religiösen Juden von Dąbrowa Samuel Roth gehörte und bis 2012 im Schtibl von Dąbrowa (Gebetshaus) aufbewahrt wurde. Unter den alten, prachtvoll verzierten hebräischen Büchern befinden sich Gebetsbücher, zwei Bände Talmud aus dem 19. Jh. (veröffentlicht in Wien und Lemberg) und eine Sammlung von Verhaltensregeln der heiligen Beerdigungsbruderschaft Chawra Kedisha. Neben diesen Exponaten sind in der Vitrine auch die ethnografischen und archäologischen Bestände des Museums von Powiśle Dąbrowskie (Muzeum Powiśla Dąbrowskiego) zu sehen. In einer separaten Vitrine befinden sich Tassen, die mit typischen Zalipie-Motiven handbemalt sind. Neben einem TV-Gerät steht ein Modell des Gebäudes des „Sokół“-Turnvereins aus der Vorkriegszeit (1910), 2018 aus Streichhölzern gebaut, das heute als Sitz des Kulturzentrums von Dąbrowa (Dąbrowski Dom Kultury) dient.
Frauenbereich Begegnungszentrum der Kulturen
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