Die Starostenburg war früher der Sitz des Vogtamtes. Sie erwies sich als unzureichend, so dass beschlossen wurde, sie zu erweitern. Das erbliche Vogtamt von Biecz wurde zuletzt von Agnieszka Beata aus Tenczyn ausgeübt. Zwischen 1532 und 1537 wurde das Vogtamt Biecz von König gekauft und in das Starostenamt Biecz integriert. Seitdem wurden die Befugnisse des erblichen Vogtes, einen Kandidaten für den Stadtrat aufzustellen und die Gerichtsschöffen zu bestimmen, auf den König übertragen. Die Befugnisse des Königs wurden vom Starosten ausgeübt, der auch den Besitz verwaltete. Der Sitz des Starosten wurde in eine östlich der Stadt gelegene Burg verlegt, wo sich heute ein Franziskanerkloster befindet.

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde in Biecz der Orden der Franziskaner-Minoriten angesiedelt. Zunächst wurden sie in der Holzkirche St. Jakobus untergebracht, da jedoch das Gelände sumpfig und der häufigen Überschwemmungsgefahr durch den Fluss Ropa ausgesetzt war, baten sie um neue Räumlichkeiten. Sie erhielten die Burg, und der Amtssitz des Starosten sollte in das ehemalige Gebäude des Vogtamtes innerhalb der Stadt zurückverlegt werden. Seitdem wurde das Gebäude als Starostenburg bezeichnet und funktionierte als Sitz des Starostenamtes von Biecz. 1642 zogen die Patres jedoch in das neue Kloster um, das nach dem Umbau der alten Burg errichtet wurde. Man begann rasch mit dem Umbau der beiden Gebäude. In den Jahren 1667–74 residierte in der Burg der berühmte Barockdichter Wacław Potocki.

Mit der ersten Teilung Polens wurde das städtische Gerichtswesen abgeschafft. Die Starostenburg verlor ihren Zweck und wurde, wie die gesamte Stadt, an die Familie Siemieński übergeben. Mit der Auflösung der staatlichen Justiz verlor das Gebäude seine weiteren Funktionen. Damals, in der Zeit des Niedergangs der Stadt, wurde es einfach überflüssig. Im 20. Jahrhundert war es in Privatbesitz, nach dem Krieg wurde es der Schulbehörde übergeben.