Im Handwerksraum Nr. 3 befindet sich eine Ausstellung über die älteste Zunft, die 1741 in Andrychów gegründet wurde. Sie versammelte Schmiede, Schlösser, Tischler und Wagenmacher. Ihre Spezialität war die so genannte „ Andrychów-Kutsche“, ein dreispänniger mit Metall verkleideter Wagen mit einer eingebauten Holztruhe für Leinentücher, mit dem die Kaufleute aus Andrychów bis ins Ausland reisten. Dieser Wagen war in der Zeit der größten Blüte der Weberei sehr nützlich, verlor aber mit der Entwicklung der Eisenbahn seine Daseinsberechtigung. Es war auch ein hervorragendes Beispiel für die lokale Zusammenarbeit zwischen den Handwerkszweigen. Die Weberkollegien aus Andrychów arbeiteten oft und gerne mit den örtlichen Vertretern anderer Berufe zusammen: Wagenmachern, Sattlern, Tischlern, Stellmachern, Schmieden, Färbern, Mangelbauern oder Blechschmieden. Der Erfolg der Weber auf dem Markt führte zu lokalem Wohlstand und trug zur wirtschaftlichen und industriellen Entwicklung des gesamten Region Andrychów bei.