Dieser kleine Raum, zu dem man über mehrere Steinstufen gelangt, wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Das kleine Kabinett war einst reich mit Wandmalereien verziert; bis heute blieb nur der Deckenfries aus Renaissance erhalten. In einer der Wände befindet sich ein Armarium, d. h. ein Schrank in der Wand. Darunter steht eine volkstümliche Aussteuertruhe aus Eichenholz, aus dem Jahr 1775. Ein charakteristisches Möbelstück ist ein Kabinett-Schrank aus dem 18. Jahrhundert mit einer kleinen Skulptur der thronenden Muttergottes mit Kind. Weiter oben in der Nische des Armariums hängt ein Porträt eines Mannes, das um 1730 gemalt wurde. An der Wand neben ihm hängt eine sehr interessante holländische Gewichtsuhr aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, eine so genannte Tischuhr. Auf dem Tisch stehen Zinngefäße aus dem 17. Jahrhundert und eine Turmuhr aus dem Jahr 1599, die in Norddeutschland gefertigt wurde. Ein reich geschnitzter Renaissance-Hocker, der sich hinter dem Tisch befindet, wird Sgabello genannt, was auf seine italienische Herkunft hinweist. Im 17. Jahrhundert war dieses Kabinett in ähnlicher Weise eingerichtet, was wir aus den Lustrationen im Bürgerhaus wissen.