Die Kapelle Passionis ist die älteste erhaltene Kapelle im Salzbergwerk Bochnia.

Die Kapelle Passionis befindet sich in der Kammer Rozpora.

Bereits 1669 stand hier ein dem hl. Kreuz geweihter Altar, als Kruzifix-Altar bezeichnet.

Die Kammer galt unter den Bergleuten als sicher und lag am Hauptkommunikationsweg des Bergwerks.

1709 stifteten die Bergleute in der Kammer eine Kapelle, die der Passion Christi geweiht wurde.

Dort versammelten sich die Bergleute am Karfreitag zu einem besonderen Gottesdienst mit dem Namen Predigt de Passione Christi (Über das Leiden Christi). Die Bergleute orientierten sich an religiösen Bruderschaften, z. B. an der Bruderschaft des hl. Franziskus in der Bernhardinerkirche, deren Mitglieder hauptsächlich Bergleute waren, die in der Lagerstätte arbeiteten. Seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert erfreute sich die Passionsandacht einer großen Beliebtheit, bei der Lieder über das Leiden Christi gesungen und die Selbstgeißelung praktiziert wurde.

In die Kapelle führt eine Treppe, die Königliche Treppe (Regis) genannt wird. Von der Sohle August zur Kapelle führt dabei ihr ältester Teil, der wahrscheinlich anfangs des 15. Jahrhunderts gebaut wurde.