Schacht Sutoris Salzbergwerk Bochnia

Sie sind am Gebäude der Hängebank des Schachtes Sutoris, wenn Sie das Salzbergwerk Bochnia, das älteste Salzbergwerk Polens, das auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht, besuchen möchten, fahren Sie zur ul. Campi 15. Sie können Ihr Ticket online oder vor Ort an der Kasse kaufen.

Der Schacht Sutoris ist der älteste aktive Schacht im polnischen Bergbau, er wurde Mitte des 13. Jahrhunderts angelegt, noch vor der Gründung der Stadt. Zusammen mit dem nicht mehr existierenden Schacht Gazaris gilt er als der erste Schacht des Bergwerks Bochnia. Einige Leute rechtfertigen diese Priorität mit der Legende über den Fund von Steinsalz in Bochnia. Demnach handelte es sich dabei um eine wunderbare Entdeckung, die einem Ring der ungarischen Prinzessin Kunigunde (Kinga) zu verdanken ist, die mit dem polnischen Herzog Bolesław dem Schamhaften verheiratet war. Kinga soll dieses Schmuckstück in ein Bergwerk in Marmarosz geworfen haben, das ihr ihr Vater, König Bela IV, als Mitgift geschenkt hatte. Durch einen seltsamen Zufall wurde Kingas Ring zusammen mit dem ersten Brocken von Bochnia-Salz ausgegraben. Der Legende nach fand dieses außergewöhnliche Ereignis im Garten eines Schusters statt (auf Lateinisch heißt Schuster sutor, daher angeblich stammt der Name des Schachts - Sutoris, Schusterschacht, Schusterberg). In der Tat ist der Name des Schachts eindeutig mit dem Schuster oder den Schustern verbunden, allerdings aus einem ganz anderen Grund. Die älteste Quelle, die den Schacht erwähnt, stammt aus dem Jahr 1397 und erwähnt den Namen Szewcza Góra (Schusterberg). Es stellte sich heraus, dass im 16. Jahrhundert die Zunft der Schuhmacher, eine der zahlreichsten und wohlhabendsten Gilden, die damals in Bochnia tätig waren, einen bedeutenden Anteil an den Einnahmen aus dem Schacht hatte. Die anfängliche Tiefe des Schachtes betrug nicht mehr als 60–70 m, d. h. er reichte bis zur ersten Sohle des Bergwerks mit dem Namen Danielowiec. Tiefer gelegene Salzflöze erreichte man über kleine Innenschächte. Im 14. und 15. Jahrhundert war Sutoris einer der Hauptschächte des Bergwerks von Bochnia. Im nächsten Jahrhundert verlor er jedoch mit dem Beginn der Ausbeutung der leichter zugänglichen Salzlagerstätten an Bedeutung. Erst im 18. Jahrhundert wurde auf tiefere Lagerstätten zurückgegriffen. In den nächsten Jahrzehnten wurden über den Schacht Sutoris erneut größere Mengen Salz gefördert. Im Jahr 1829 erreichte der Schacht Sutoris die Sohle Wernier (138 m), ein Jahr später die Sohle August (176 m) und an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert die Sohle Gołuchowski (289 m). Der Schacht Sutoris veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach, je nachdem, welche Bergbauausrüstung verwendet wurde. Auf den Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert ist die charakteristische Rotunde des Schachtgebäudes deutlich zu erkennen, in der die Förderanlage installiert war. Sie wurde von Ingenieur Karol Kuczkiewicz gebaut. 1874 wurde oberhalb des Schachtes Sutoris die erste dampfbetriebene Fördermaschine im Salzbergwerk Bochnia installiert. Damals wurden eine neue Hängebank in Fachwerkbauweise und ein Kesselhaus mit einem hohen Schornstein zur Dampferzeugung gebaut. Die heutigen Gebäude der Hängebank wurden zwischen 1905 und 1906 nach dem Entwurf des Architekten Ferdinand Liebling aus Krakau (Kraków) im Stil des späten Historismus mit Jugendstilelementen errichtet. Die Stahlkonstruktionen wurden von der Firma Józef Górecki aus Krakau hergestellt. Im Giebelfeld des Hauptgebäudes mit dem stählernen Förderturm befindet sich ein Relief mit dem Weißen Adler auf einem roten Feld. Der Schacht wurde mehrfach umgebaut. Die letzte Generalüberholung fand zwischen 1993 und 1995 statt, im Rahmen der Arbeiten wurde der Turm ersetzt und die Schachtöffnung verbreitert. Die bisherige Holzverschalung im unteren Bereich wurde durch eine Betonverschalung ersetzt. Die Schachtöffnung hat einen elliptischen Querschnitt mit einem großen Durchmesser von 4,5 m. Heute wird der Schacht von einem elektrischen Siemens-Motor aus dem Jahr 1916 betrieben, der 1954 anstelle einer im Zweiten Weltkrieg zerstörten Dampfmaschine installiert wurde. Der Antrieb wurde grundlegend modernisiert und ist mit einem 75-PS-Elektromotor ausgestattet. Zuvor war er am Schacht Górsko in Wieliczka installiert. In der Vergangenheit gab es in der Gegend der heutigen ul. Solna zwei weitere Schächte. In der Nähe der heutigen Verkehrsinsel mit Grünanlage, die Solna trennt, befand sich früher der Schacht Hermolaus, das erste Mal im 15. Jh. in den Quellen erwähnt. Er lag zwischen dem Schacht Sutoris und dem Großen Schacht an der nordöstlichen Ecke des Marktplatzes. Salz wurde dort für recht kurze Zeit abgebaut, denn schon 1605 finden wir in den Quellen einen Hinweis auf eine Senke, die von diesem Schacht übrigblieb.

Zwischen den Schächten Sutoris und Gazaris, an der Ecke zwischen ul. Solna und pl. Pułaskiego befand sich ein weiterer Schacht – Kożuszka. Interessanterweise ist es der Schacht, der in der ältesten Quelle zu den Schächten von Bochnia direkt erwähnt wird. Ende des 14. Jahrhunderts war er bereits stillgelegt.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, besuchen Sie das älteste Salzbergwerk, das Salzbergwerk Bochnia. Sie finden es in der ul. Campi 15.

Lernen Sie die schöne Geschichte des Salzabbaus kennen!

Informationen zu den Fahrten unter Tage und zum Online-Kauf von Tickets: https://kopalnia-bochnia.pl/ebilety/


 
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