Tadeusz Pankiewicz wurde am 21. November 1908 in Sambor (heute Ukraine) geboren, wo sein Vater eine Apotheke betrieb. 1909 zog Józef Pankiewicz mit seiner Familie nach Podgórze und eröffnete die Apotheke „Pod Orłem“ in einem Eckhaus am damaligen Mały Rynek (später Plac Zgody, heute Plac Bohaterów Getta). Józef und Maria (geb. Weirich) bewohnten mit ihren Kindern (Kazimierz, Zofia und Tadeusz) die Wohnung über der Apotheke. 1930 schloss Tadeusz Pankiewicz sein Studium an der Fakultät für Pharmazie der Jagiellonen-Universität (Uniwersytet Jagielloński) ab. Im März 1941 richteten die Deutschen in Podgórze ein Ghetto für Juden ein. Trotz der Anordnung, das Ghetto zu verlassen, gelang es Tadeusz Pankiewicz, die Erlaubnis zum Betrieb der Apotheke zu erhalten. Mit seinem Personal engagierte er sich in die Unterstützung der jüdischen Bevölkerung. Die Apotheke diente als Treffpunkt und Punkt für den Austausch von Informationen, über den Lebensmittel und schwer erhältliche Medikamente in das Ghetto geliefert wurden. Das Apothekenpersonal half bei der Suche nach Verstecken außerhalb des Ghettos. Durch die Fenster seiner Apotheke wurde der Apotheker Zeuge des Todes von Hunderten von Menschen, der Deportationen in das Vernichtungslager Bełżec und der Auflösung des Ghettos im März 1943. Seine 1947 veröffentlichten Memoiren gehören zu den wichtigsten Berichten über das Krakauer Ghetto. Für seine Tätigkeit während der deutschen Besatzung wurde er 1983 mit dem Titel „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.