Die Grundlage für das Szenario der Ausstellung „Die Apotheke von Tadeusz Pankiewicz im Krakauer Ghetto“ bildeten die Erinnerungen von Tadeusz Pankiewicz, dem Besitzer der Apotheke und Zeitzeugen, die zum ersten Mal kurz nach dem Krieg in seinem Buch „Apteka w getcie krakowskim“ (Die Apotheke im Krakauer Ghetto) veröffentlicht wurden. Die Ausstellung ist in den Räumen einer ehemaligen Apotheke untergebracht, die ursprünglichen Funktionen der einzelnen Räume bilden dabei die Grundlage für eine Analyse einiger Geschichten aus dem Ghetto, der Persönlichkeit von Tadeusz Pankiewicz und seiner Mitarbeiterinnen Irena Droździkowska, Aurelia Danek-Czort und Helena Krywaniuk. In der Offizin erfährt der Besucher etwas über die Geschichte des Ortes und der Menschen, im Rezeptraum entdeckt er verschiedene Rezepte zum Überleben in der Realität des Ghettos, im Dienstzimmer begegnet er Tadeusz Pankiewicz, einem Zeugen und Chronisten des Holocaust, im Lagerraum spürt er die Atmosphäre der Apotheke als Treffpunkt und Zufluchtsort für die Bewohner des Ghettos. Zum Abschluss kann er sich im Labor mit der Nachkriegsgeschichte des Erinnerns und Vergessens der Juden von Krakau auseinandersetzen. Zwischen 1941 und 1943 erlebten die Mitarbeiter der Apotheke, wie die Besatzungsmacht die jahrhundertealte Geschichte der Juden von Krakau zerstörte. Es ist das Verdienst von Pankiewicz und seinen Mitarbeiterinnen, dass sie dem menschlichen Leid nicht gleichgültig gegenüberstanden, sondern den Bedürftigen halfen und nach dem Krieg Zeugnis über die tragischen Ereignisse im Krakauer Ghetto ablegten.
Apotheke pod Orłem Krakau
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