Vier Jahreszeiten auf der Erde, unter einem launischen Himmel. Man beginnt im Frühjahr mit der Vorbereitung des Feldes. Lange Zeit wurden zur Lockerung des Bodens hölzerne Hakenpflüge und Sochas verwendet. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie durch mit Stahl beschlagene Pflüge und Eggen ersetzt (die auch zur Unkrautbekämpfung nützlich waren). Man spannte vor sie Tiere an, vor allem Ochsen und Pferde, aber auch Kühe. Die Felder wurden von Hand besät. Der Sommer war eine Zeit intensiver Erntearbeit: Getreide wurde gesammelt, auf dem Feld getrocknet, zum Hof transportiert und schließlich gedroschen, d. h. die geernteten Ähren wurden so lange mit einem Dreschflegel geschlagen, bis sich das Korn vom Stroh trennte. Ein Teil der gereinigten Samen wurde für die Aussaat verwendet, ein anderer für Mehl und Grütze. Im Herbst wurde wieder gepflügt und gesät – diesmal von Getreide, dessen Körner im Boden überwintern müssen, es war auch die Zeit, in der Kartoffeln und Rote Bete vom Feld und Gemüse aus den Hausgärten geerntet wurde. Diese Früchte waren im Winter eine wichtige Nahrungsergänzung für Mensch und Tier und wurden monatelang in Erdhügeln oder in Kellern gelagert oder fermentiert (eingelegt). Was auf den Feldern und Beeten geerntet wurde, musste bis zur nächsten Ernte reichen. Eine schlechte Ernte drohte mit einer Hungersnot, vor allem im Vorfrühling.
Landwirtschaft Ethnographisches Museum Krakau
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