Die Form, das Material, die Farbe – bei Kopfbedeckungen war alles vor allem ein Hinweis auf die Zugehörigkeit: ethnisch, regional, sozial. Für Frauen gab es Kopftücher und Hauben – einfache aus Baumwolle, aber auch solche aus Samt, mit Goldfäden bestickt und reich verziert. Sie wurden nicht nur zum Schutz vor der Sonne oder der Kälte getragen. Vor allem, weil es für eine Frau nicht angemessen (oder gar nicht erlaubt) war, mit unbedecktem Kopf herumzulaufen. Die Missachtung des Verbots hatte zur Folge, dass man (sofort, durch die Mächte der Hölle) den Kopf verlor oder (nach dem Tod) büßen musste. Die Haube wurde der Braut am Höhepunkt der Hochzeit auf den Kopf gesetzt. Zuerst musste man ihr den Kranz – ein Symbol der Jungfräulichkeit – rituell vom Kopf entnehmen. Sie hatte oft die Form einer prachtvollen Krone, die die Protagonistin der Zeremonie in der Menge der Hochzeitsgäste auszeichnete.
Kopfbedeckungen Ethnographisches Museum Krakau
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