Die weibliche Silhouette wurde vor allem durch die Röcke geformt: Sie waren stark gerafft und unten versteift, übereinander getragen, manchmal sogar bis zu fünf Stück, was den Effekt einer Krinoline erzielte. Je nach Region reichten sie bis zu den Knöcheln oder bis über die Knie, wobei die Länge je nach Mode variierte. Mit der Zeit wählten die Frauen immer kürzere Modelle – Röcke aus den späten 1930er Jahren reichten kaum noch bis zu den Knien. Der obere Teil des Rocks wurde in der Regel in einen Saum eingenäht, der mit Bändern zum Binden um die Taille verlängert wurde. Der untere Teil des Rocks wurde mit einem Streifen aus dickerem Stoff unterfüttert, der ihn versteifte und vor dem Zerreißen bewahrte, ebenso wie der Saum mit einem ausgefransten Band (Bürste) an den Enden oder einem an den äußeren Rand des Rocks angenähten Stoffstreifen („podmurówka“). Zum Nähen eines Rocks wurden mehrere Meter Stoff benötigt. Für die breitesten Exemplare wurden bis zu acht Meter Stoff verwendet. Kein Wunder also, dass man hier sparen wollte: Die unsichtbare Vorderseite, die von der Schürze verdeckt wurde, wurde oft aus minderwertigen Stoffen genäht.
Rock Ethnographisches Museum Krakau
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