In Afrika erläutert die Skulptur ähnlich wie die Masken und Fetische u. a. die Herkunft des Menschen, sie rechtfertigt auch die Rechte auf das Territorium, die durch den Kult der Ahnen – der Gründer des Stammes und der eigentlichen Herrscher des Landes – zum Ausdruck kommen.
Sie erläutert auch das Prinzip der Fruchtbarkeit und ist manchmal ein Instrument der Magie.
Die Art und Weise, wie eine Figur dargestellt wird, sind vom jeweiligen Stamm abhängig. Einige Skulpturen, die hauptsächlich Mitglieder des Stammes darstellen, werden zusätzlich verziert. Bei Skulpturen, die bestimmte Eigenschaften wie Fruchtbarkeit oder Weisheit symbolisieren sollen, werden in der Regel die Figuren schematisch mit verzerrten Proportionen dargestellt – etwa mit überdimensionalem Bauch oder Kopf.
Rechts in der Vitrine sind u. a. Masken von Gelde und Pumbu zu sehen, die auf der Kopfspitze getragen werden.
Die nächste Vitrine zeigt Bronze- und Messingfiguren, die im Wachsausschmelzverfahren von Kunsthandwerkern des Mossi-Stammes hergestellt wurden. Einige Figuren werden nicht nur zur Pflege von guten Beziehungen zu den Ahnen, sondern auch zur Legitimation politischer Macht eingesetzt.
In der Mitte befinden sich Vitrinen mit anthropomorphen Stammesplastiken, die die Kontinuität der Generationen symbolisieren, und SIMO-Figuren, die bei Fruchtbarkeitsritualen eine wichtige Rolle spielen.
Die Ausstellung wird mit weiteren Beispielen von Gesichts- und Hutmasken fortgesetzt, wie die Hutmaske Tyi Wara und Beispielen von No-tomo-Masken.
An der Wand sind auch Baumwolltextilien ausgestellt: Batik und ein historischer Kalender der Volksgruppe der ABOMEJ – Benin.
Außerdem eine Sammlung von Masken, darunter eine Kuhmaske und eine Antilopenmaske.