In vier Ausstellungsräumen des Schlosses werden Werke der europäischen Kunst aus der Sammlung des Nationalmuseums in Krakau (Muzeum Narodowe w Krakowie) präsentiert, die zwischen dem 12. und dem 20. Jahrhundert entstanden.
Die Künstler sind Italiener, Franzosen, Flamen, Deutsche, Niederländer und Spanier. Ihre Werke repräsentieren alle Stile der europäischen Kunst: Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Klassizismus und Romantik, sowie alle Gattungen der Malerei. Den Leitfaden der Ausstellung bilden jedoch die Porträts, denn der Mensch und seine Bezüge zur Natur, zur Religion, zu Bräuchen oder kulturellen Codes bilden hier den Mittelpunkt.
Unter den mehr als hundert ausgestellten Gemälden und Plastiken befinden sich romanische Madonnen aus Holz und Stein, das Werk „Die Predigt des hl. Johannes des Täufers“ von Pieter Brueghel dem Jüngeren, mittelalterliche Bilder, die einst Gegenstände der religiösen Verehrung waren und zur Ausstattung von Kirchen und Kapellen gehörten und heute als herausragende Kunstwerke gelten, wie die „Kreuzigung“ von Paolo Veneziano und der „Einzug Marias in den Tempel“ von Johan Koerbecke, sowie profane Gegenstände aus dem Mittelalter: mit Ornamenten verzierte Fragmente einer florentinischen Hochzeitstruhe (cassone).
Spätere Perioden werden durch Künstler vertreten, die Landschaften, Blumen- und Tierdarstellungen und das sog. Stillleben malten. Unter ihnen befindet sich der italienische Spätbarockmaler Alessandro Magnasco und seine beiden monumentalen Werke mit einer detailreichen Landschaft im Hintergrund. Im Vordergrund stehen allerdings Porträts – Darstellungen von Figuren aus der Bibel, der griechischen und römischen Mythologie, von Monarchen, Politikern und Gelehrten, u. a. von Lucas Cranach gemalt, außerdem anonyme Konterfeis, wie bei den niederländischen und flämischen Porträts.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf den ersten Katalog von Kunstwerken, der Mitte des 17. Jahrhunderts von David Teniers dem Jüngeren erstellt wurde. Er ist auch der Autor von rund einem Dutzend Werke, auf denen Interieurs dargestellt werden, die voll von Gemälden und Skulpturen sind. Vor den auf diese Weise präsentierten Sammlungen sind Personen zu sehen, die die Gemälde bewundern, sich über die Mappen mit Stichen beugen und in Gespräche vertieft sind. Wir haben hier mit einer Aufführung zu tun, die inmitten einer Szenerie aus einer Vielzahl von Gemälden und Skulpturen stattfindet. In diesem besonderen Theater treffen sich Werke, Sammler, Mäzene, Liebhaber und „Konsumenten“ von Kunst.
Wir hoffen, dass unser Schlosstheater der Malerei zu einem solchen Treffpunkt für Menschen wird, die Kunst kennenlernen und über sie sprechen möchten.
Die Ausstellung ist bis Mai 2023 geöffnet.