Das Adelshaus stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und ist ein einstöckiges Gebäude mit rechteckigem Grundriss, dessen Wände aus Lärchenholz von außen verputzt und weiß getüncht sind. Das abgestufte Dach ist mit Schindeln bedeckt. An der Nordseite befindet sich eine von vier Pfeilern gestützte Veranda. Die architektonische Form des Gebäudes entspricht dem Zustand in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. In zwei Räumen befinden sich originelle Wandmalereien mit sakraler Thematik. Sie stammen aus der Zeit, als das Gut vom Orden der Regularkanoniker aus Trzciana genutzt wurde. Das Adelshaus wurde ihnen nach der Zerstörung des Klosters und der Kirche in den Kriegen des 17. Jahrhunderts zur Verfügung gestellt. Die Kanoniker lebten hier fast ein halbes Jahrhundert lang, damals auch entstanden die Gemälde, die sich auf die Tradition des Ordens beziehen. Die Wandbilder in der Haupthalle stellen Heilige dar, die das Kreuz anbeten. Die Gemälde im zweiten Raum, der als Kapelle diente, sind allegorischer Natur und wurden nach Vorbildern aus der religiösen Gedichtsammlung „Pia desideria“ von Herman Hugo aus dem 17. Jh. geschaffen. 1703 kehrte das Adelshaus in die profanen Hände der Familie Baranowski zurück, seine letzten Besitzer war die Familie Wesołowski. Im Jahr 1945 ging das Haus im Zuge der Agrarreform in den Besitz des Staates über, es wurde dort eine Schule eingerichtet, dann andere Ämter, 1969 wurde es schließlich dem Museum von Neu Sandez (Nowy Sącz) übergeben. Die Einrichtung des Adelshauses steht im Zusammenhang mit seiner Geschichte. Die Räume mit Wandmalereien bewahrten den Charakter eines Klosterinterieurs aus dem 17. Jahrhundert, während die übrigen Räume als adliges Landhaus aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eingerichtet wurden. Auf der rechten Seite befinden sich das Kabinett des Hausherrn und das Zimmer der Dame des Hauses, auf der linken Seite die Küche und das Esszimmer. An den Wänden im Flur sind die Wappen der Besitzer angebracht: Korczak – der Familie Wesołowski und Rawicz – der Familie Baranowski. Das Kabinett des Hausherrn war ein Arbeitszimmer und zugleich ein Ort des geselligen Beisammenseins. Es ist mit dekorativen Möbeln ausgestattet, u. a. einem Bibliotheksschrank, einem geschnitzten Schreibtisch, einem Karten- und Schachtisch. Der Raum enthält zahlreiche Jagdutensilien. Angrenzend an das Kabinett befindet sich das Damenzimmer, in dem ein dekorativer Kachelofen rekonstruiert wurde, neben dem eine Sitzgarnitur, ein Spiegel mit Konsole und eine Vitrine mit Teeservice aufgestellt wurden. Die Ausstattung vervollständigt ein sechsstimmiges Harmonium. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs befindet sich die Küche mit einem Durchgang zum Esszimmer, das in der Ecke einen großen Kachelofen hat. Außerdem gibt es eine geräumige Anrichte, einen Schrank mit Küchenwaschbecken, einen Tisch und verschiedene Geräte zum Zubereiten und Servieren von Speisen. Der angrenzende Raum ist ein kleines Esszimmer mit ausziehbarem Tisch, einer Anrichte und Schränken für dekoratives Geschirr.
Adelshaus aus Rdzawa Sandezer Ethnographischer Park
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