Gehöft aus Zagorzyn

Es handelt sich um ein Haus einer wohlhabenden Goralenfamilie aus der Zeit der Jahrhundertwende. Das Haus aus Zagorzyn ist in Blockbauweise errichtet, mit Ausnahme des Bereichs um die Fenster im südlichen Teil nicht geweißelt, die Wände sind mit dicker Leimschicht überzogen und mit Kalk gestrichen. Die Veranda wurde in den 1920er Jahren hinzugefügt. Der Giebel und der Balkon sind mit durchbrochenen Motiven verziert, die man von der Kurhausarchitektur kennt. Sie verbreiteten sich in den 1920er und 1930er Jahren als Nachahmung der Häuser im nahe gelegenen Szczawnica. Das Haus hat einen durchgehenden zentralen Flur, mit Küche und einer kleinen Stube auf der einen Seite und einer großen Stube und einem Alkoven auf der anderen Seite. Das Haus gehörte Wincenty Myjak – einem wohlhabenden Landwirt, Gemeindevorsteher, zwischen 1908 und 1913 Volksabgeordneten für den Landtag in Lemberg und zwischen 1911 und 1918 für die Nationalversammlung in Wien. Das Haus im Freilichtmuseum ist als das Domizil des Abgeordneten rekonstruiert und mit für das ehemalige Dorf untypischen Ausstattungselementen versehen. Die Stube ist ein repräsentativer Raum, in dem Wincenty Myjak Gäste empfing und Dorfversammlungen abhielt. Das Zimmer ist mit Möbeln ausgestattet, die in seinem Auftrag von einem Krakauer Tischler angefertigt wurden. Der angrenzende Alkoven ist ein Arbeitszimmer mit einem Schreibtisch und Sesseln aus einer Krakauer Werkstatt und Stühlen aus Wien. Auch andere Gegenstände in den beiden Räumen haben einen bürgerlichen Charakter: Landschaftsgemälde, eine Uhr, ein Bücherregal oder Koffer, die Myjak auf seinen zahlreichen Reisen benutzte. In der Küche gibt es einen Ofen mit Abzugshaube und auf der gegenüberliegenden Seite eine mit Backstein verkleidete Wirtschaftsecke , in der Wasser aufbewahrt, Wäsche gewaschen und Mahlzeiten zubereitet wurden. Die kleine Stube verbindet ähnlich wie die große Stube städtische und bäuerliche Elemente. Es gibt hier eine bürgerliche Kommode und einen Tisch, auch der Kleiderschrank und die Betten haben einen städtischen Charakter. Die kleine Stube diente den Töchtern des Hausherrn als Schlafzimmer, die schmückten die Wände mit Bildern, Postkarten und Familienfotos. Der Getreidespeicher aus Kicznia wurde um 1870 erbaut. Das Erdgeschoss ist aus Stein gemauert, das hölzerne Obergeschoss mit Galerie wurde in den 1920er Jahren angebaut und diente als Ferienwohnung für einen Priester, der zur Familie gehörte. Der Speicher ist reich im Szczawnica-Stil verziert, mit einer durchbrochenen Balustrade und dekorativen Giebelbrettern. Der zweite Getreidespeicher, der sich gegenüber dem Wohnhaus auf der anderen Straßenseite befindet und ganz aus Holz besteht, wurde 1880 in Zagorzyn gebaut. Später wurden ein Obergeschoss und eine mit durchbrochenen Verzierungen versehene Veranda hinzugefügt. Außerdem gehören heute zum Gehöft einige Objekte aus Kamienica: ein Stall, eine Scheune, ein Göpelschuppen aus Maszkowice sowie ein rekonstruierter Obsttrockenraum.


 
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