Hier war der Ort der geistigen Lektüre. Gelesen wurden die Heilige Schrift, die Bücher der Kirchenväter und die Regel des hl. Benedikt, eine Gesetzessammlung, die das klösterliche Leben regelte. Der Überlieferung zufolge wurde sie vom heiligen Benedikt von Nursia um 540 während seines Aufenthalts auf dem Monte Cassino verfasst. Jeden Nachmittag begaben sich die Mönche mit dem Abt in den Kreuzgang, setzten sich in die Kirchenbänke, der Abt nahm dabei Platz auf den Abts-Thron. Diejenigen, die des Lesens mächtig waren, lasen das Buch der Regel, dessen Inhalt dann vom Abt erklärt wurde. Auch andere Bücher wurden gelesen. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde das vollständige Salve Regina gesungen, dann zogen sich die Mönche in ihre Zellen zurück. Um Mitternacht standen sie für die Vigil auf.