Glockenturm und Kapellen Goralen- und Räubermuseum

Fast in jedem Dorf, vor allem in jenen ohne Kirche, stand ein Lorettoglockenturm, der gleichzeitig als Signalanlage und Bewacher des Dorfes fungierte. Die Glocke durfte nur von angesehenen Bauern geläutet werden, und zwar nur, um die Einwohner an das Gebet zu erinnern, um Alarm zu schlagen, wenn sich unbekannte Personen oder Vertreter der Obrigkeit, Steuereintreiber oder Anwerber von Rekruten dem Dorf näherten, im Falle eines Brandes, bei einem wichtigen Ereignis wie dem Tod eines Menschen oder zum Schutz vor einem Gewitter. Der Klang einer kleinen Glocke sollte die Dämonen stören, die für die Wolken zuständig waren, die sog. „płanetniki“, die in der Regel daran zu erkennen waren, dass ständig Wasser aus einem Teil ihrer Kleidung, z. B. dem Hut oder Gürtel, floss. Ein Płanetnik sollte in der Lage sein, das Wetter vorherzusagen und die Ernte vor Hagel zu schützen. Er konnte auch einen bestimmten Hof beschützen, doch für den Schutz aller Höfe war ein Glockenturm notwendig. Räuber waren gläubig und großzügig, zumindest in den Legenden. Nach einem erfolgreichen Raubüberfall oder wenn sie dem Tod entkommen waren, stifteten sie Kapellen und sogar Kirchen. Spuren ihres Wirkens finden sich an verschiedenen Orten: in Berghöhlen, auf der Lichtung Średniak im Gorce-Gebirge, wo sie so viel tanzten, bis eine kahle Platzanlage – der Räuberplatz entstanden war, und auf dem Weg von Rabka nach Stare Wierchy (968 m ü. NN), wo die Räuber Reisende überfielen und ihre Beute in einem Gasthaus verjubelten. Die Chancen auf Beute waren beträchtlich, da durch dieses Gebiet eine Handelsstraße – die Königsstraße – führte.


 
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