Niepołomice wurde von fast allen polnischen Königen besucht. Sie jagten im benachbarten Urwald, im Schloss feierten sie nicht nur ihre Feste, sondern erfüllten auch ihre Pflichten. Hier wurden Zusammenkünfte anlässlich der Königswahl und Hofgerichte abgehalten, wichtige Entscheidungen getroffen, Privilegien gewährt, weltliche und päpstliche Gesandte sowie Vertreter der Königshäuser empfangen. Es wurden mögliche Vereinbarungen und Zusammenschlüsse in Betracht gezogen, darunter auch Eheschließungen, die der Ausweitung der politischen Einflüsse dienen sollten. Władysław Jagiełło, der Niepołomice mehr liebte als den Wawel, unterzeichnete hier mehr als 70 verschiedene Urkunden, die u. a. die Besiedlung und Wirtschaft des Landes regelten. Hier feierte er seinen großen Sieg über den Deutschen Orden und von hier aus zog er an der Spitze der Ritter in einem Triumphzug nach Krakau (Kraków). Den repräsentativen Porträtsaal schmücken Konterfeis polnischer Herrscher (Kopien der Porträts von Jan Matejko), ein Wandbehang mit dem polnischen Wappen aus dem Jahr 1927 und ein Glasfenster mit dem Monogramm von Sigismund August (Sigismundus Augustus), entworfen vom Architekten Józef Dutkiewicz, der die Restaurierungsarbeiten im Schloss leitete. In den benachbarten Räumen ist die Ausstellung „Niepołomice. Stadt, Zeit und Menschen“ zu sehen, die die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner von der ersten Teilung Polens bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs veranschaulicht.
Porträtsaal Schloss Niepołomice
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