In Arwa (Orawa) erhielt sich eine interessante Tradition des sog. Aufstellens der sog. moja bis heute. Dieser Brauch hat seine Wurzeln wahrscheinlich in heidnischen Zeiten und ist mit der Ankunft des Frühlings und den dazugehörigen Ritualen verbunden. Der immergrüne Baum ist ein Symbol des Lebens, der Energie und zugleich des Antriebs und der Fruchtbarkeit, die von der Natur auf den Menschen übergehen sollten. Diese Tradition wanderte aus Österreich und der Slowakei nach Arwa. Die moja werden vom 30. April bis zum 1. Mai, in der Nacht der Heiligen Philipp und Jakob, aufgestellt. Ein geeigneter Baum – sei es eine Fichte, Kiefer oder Tanne – wird dabei gefällt und entrindet, wobei eine grüne Krone auf einer langen Stange zurückbleibt, die u. a. mit Seidenpapier und Bändern geschmückt wird. Ein Kavalier platziert daraufhin eine auf diese Weise vorbereitete moja bei der Hütte des von ihm ausgewählten Mädchens (natürlich kommt es hierbei auch manchmal zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Kavalieren, die sich für dasselbe Mädchen interessieren). Nahm das Mädchen diese Brautwerbung an, so bleibt der Baum bis zum zweiten Pfingsttag stehen. An diesem Tag ist daraufhin das Mädchen dazu verpflichtet, den jungen Kavalier zu bewirten, woraufhin das „Moja-Feuer“ stattfindet: Am Abend versammeln sich Jungen und Mädchen, woraufhin der Baum in Begleitung von Musik gefällt, in kleine Stücke gehackt, gestapelt und angezündet wird. Dies stellt den Beginn einer Feier am Feuer dar, die die ganze Nacht andauert.
Aufstellen der sog. moja
Beacon