Der letzte Ausstellungsraum behandelt in besonderer Weise das Thema des Völkermordes an den Roma. Veranschaulicht werden hier die Orte ihrer Vernichtung in Polen und Deutschland, die Zahl der Opfer des NS-Systems in den einzelnen europäischen Ländern, Archivlisten, die die Transporte von inhaftierten Roma an die Orte ihres Martyriums bestätigen, sowie äußerst ergreifende Lagerporträts, die zu Zwecken der Forschung gezeichnet wurden. Die Roma wurden nicht nur in den Vernichtungslagern ermordet, es wurden auch ganze Familien in ihren Lagern gefangen und in den umliegenden Wäldern erschossen. Ein Foto eines Massengrabs auf dem Friedhof von Szczurowa erinnert an die Hinrichtung von mehr als 90 Roma im Juli 1943. Eine Veranstaltung zum Gedenken an den Völkermord an den Roma in der Region Tarnów, die zugleich eine Rekonstruktion einer Roma-Gemeinschaft auf Wanderschaft darstellt, ist der sog. Internationale Tabor der Erinnerung, der sich entlang der Route der Roma-Massengräber bewegt. Jedes Jahr im Juli startet der Tabor vom Ethnografischen Museum aus, und die Roma, die in diesem Moment durch die Erinnerung an ihre ermordeten Vorfahren vereint sind, kommen zahlreich nach Tarnów, um an diesem ungewöhnlichen kulturellen und sozialen Ereignis teilzunehmen. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Erkennungszeichen der Roma-Identität – die Flagge und die Hymne – sowie die Betonung der indischen Wurzeln, die hier durch einen Auszug aus einer Erklärung der ehemaligen Premierministerin Indira Gandhi veranschaulicht werden. Es wird hier auch eine Statistik abgebildet, die die Haltung der Polen gegenüber ethnischen Minderheiten und ausländischen Nationalitäten erläutern, außerdem eine Karte der heutigen Roma-Anführer, Farbfotografien von anthropologischen Typen der Roma sowie ein Querschnitt durch die Geschichte des Kultur- und Bildungsvereins der Roma in Tarnów auf der Grundlage von Archivfotos.