Im Garten des Ethnographischen Museums in Tarnów (Muzeum Etnograficzne w Tarnowie) gibt es eine saisonale Ausstellung, die mit dem Einzug des Frühlings für die Öffentlichkeit zugänglich wird. Es handelt sich um eine Reminiszenz an ein ehemaliges Roma-Lager, das auf dem Gelände des Freilichtmuseums nachgebaut wurde und das Bild der Pferdewagen in Erinnerung ruft, die einst über polnische Straßen zogen. Bis in den Spätherbst werden die Wagen (Wurdan) um ein Zelt und eine Feuerstelle herum aufgestellt und erinnern an das, was unwiederbringlich vergangen ist und von den Museumsmitarbeitern in Tarnów im Einklang mit der Roma-Tradition nachgebaut wurde. Unter den Bäumen stehen unbewegliche, hölzerne und verglaste Wagen, verziert mit bunten Blumenmalereien, im Inneren mit Ornamenten in den Gewölben und orientalischen Drachen in den Zwickern. Diese Roma-Wohnmobile waren mit fast allen für das tägliche Leben notwendigen Gerätschaften ausgestattet: Geschirr, Ofen, Möbel, weiche Teppiche und warme Bettdecken. Das Einzige, was fehlt, sind die Pferde, die untrennbaren Begleiter der Wanderer, die an die Deichsel geschnallt und bei jedem Halt getränkt werden. Im Sommer begeben sich einige der Wagen auf den Internationalen Tabor der Erinnerung zum Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg ermordeten Roma, und bringen die Teilnehmer zu den Massengräbern der Erschossenen und den Gedenkstätten der Verstorbenen, abends machen sie wieder Rast, um die Festgesellschaft bei traditioneller Musik und einem Lagerfeuer zu begleiten. Im Hintergrund der Karren steht ein ausgebreitetes Zelt (Schatra) aus Segeltuch mit einer einfachen Konstruktion aus zwei getriebenen Zochen und einer senkrechten Stange, der überhängende Stoff bildet dabei ein Zeltdach, das einen niedrigen Eingang und eine überdachte Rückseite freilegt. Davor wird bei Museumsevents, Kulturveranstaltungen und Tanzfesten mit Roma-Bands auf einer von Steinen umgebenen Feuerstelle Holz angezündet.
Überdachung und Schuppen Ethnografisches Museum Tarnów
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