Der Marktplatz der Zwischenkriegszeit Städtisches Museum

Sala z dużym zdjęciem tłumu na rynku na ścianie oraz słupem ogłoszeniowych w rogu.

Die ausgestellten hölzernen Schuhnägel wurden in der Bernard und Salomon Barber Fabrik in Jaroszowice hergestellt. Diese jüdische Familie besaß außerdem eine Dampfmühle und ein Sägewerk. Die Produktion in der Nagelfabrik basierte auf dem Wasserantrieb, und wenn es an natürlichem „Brennstoff“ für den Antrieb des Wasserrads mangelte, wurde ein sog. „Dampfmobil“ aktiviert. Ein wichtiger Teil des Produktionsprozesses war das Sägewerk, wo das Holz verarbeitet und in kleinere Stücke geschnitten wurde. Diese gingen an die Nagelfabrik, wo die dort beschäftigten Arbeiter die fertigen Nägel sortierten und verpackten. Die Schuhnägel wurden nicht nur an einheimische, sondern auch an ausländische Schuhmacher verkauft. Die Familie Barber gehörte zur jüdischen Elite der lokalen Industriellen. Zu dieser Gruppe gehörten außerdem: Mathias Jakubowicz (Knochenmehl- und Superphosphataufbereitungsfabrik in Gorzeń und Świnna Poręba), Tobiasz Einhorn und Izrael Gleitzman (Spirituosen- und Likörfabrik von Wadowitz (Wadowice)), Samuel Ebel (Schreibwaren), Natan Goldberg-Richttman (Zementwarenfabrik), Chiel Bałamuth (Seifenfabrik) oder Samuel Rotter (Schuhfabrik).

1863 machte sich auf dem Druck- und Verlagsmarkt von Wadowitz Franciszek Foltyn bemerkbar, der schon bald die lokale Druckindustrie monopolisierte. Der Betrieb, der bereits in den 1870er Jahren einige Dutzend Drucke herausgegeben hatte, wurde von seinem Sohn und Nachfolger Franciszek Foltin modernisiert, das Werk wurde vom nächsten (und letzten) Vertreter der Druck- und Buchhändlerfamilie aus Wadowitz fortgesetzt, der wie sein Großvater und Vater den Namen Franciszek trug. Foltin nutzte die Nähe zu Kalwaria Zebrzydowska und veröffentlichte in seiner Druckerei unter anderem Marienlieder, Kalvarienlieder und Pilgerhumoresken. Darüber hinaus veröffentlichte er auch Werke lokaler Autoren, darunter Emil Zegadłowicz. Der Schriftsteller beklagte sich einmal: „Dieser Foltyn hat mich total abgezockt, mir eine schwindelerregende Summe in Rechnung gestellt, aber nachdem er das veröffentlichte Buch gesehen hatte, fügte er hinzu: Es ist ein grafisches Meisterwerk, und das tröstet mich!“

Die in der Ausstellung präsentierten Reisekoffer waren ein untrennbares Attribut der Reisenden, die nach Wadowitz kamen oder die Eisenbahnlinie nutzten, die 1888 die Stadt mit Krakau (Kraków), Bielsko und Sucha verband. In den folgenden Jahren verband die „Eisenstraße“ Wadowitz mit Trzebinia, von wo aus man das ferne Warschau (Warszawa) erreichen konnte. Die Bahn wurde vor allem von jungen Leuten genutzt, die aus den umliegenden Dörfern zum Gymnasium in Wadowitz pendelten, sowie von Handwerkern, Bauern und Händlern, die zu den Donnerstagsmärkten nach Wadowitz kamen. Mit den letzteren in Verbindung steht das zweite Exponat, eine Waage. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es nur wenige Geschäfte, der Handel konzentrierte sich hauptsächlich auf die traditionellen Märkte. Erst mit dem Zuzug von Juden, für die die Kreisstadt Wadowitz ein attraktiver Ort war, entstanden nacheinander zahlreiche Läden mit Lebensmitteln, Getreide, Kleidung, Leder- und Eisenwaren. In der Zwischenkriegszeit gab es in der Stadt mehr als hundert Geschäfte, viele davon jüdisch, der Handel konzentrierte sich hauptsächlich auf den Marktplatz (der in den 1930er Jahren den Namen Plac Marszałka Józefa Piłsudskiego trug) und seine Seitenstraßen.

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