Haus des Gemeindevorstehers aus Przeginia

Drewniana chałupa na bielonej podmurówce, kryta słomą.

Das Bauernhaus aus Przeginia Duchowna wurde 1862 von Marianna und Mikołaj Marchewka errichtet. Im Flur, der auch als Sommerküche diente, befand sich die Feuerstelle in der Nische des weißen Kamins. Auf der linken Seite befindet sich die festliche Stube. Sie wurde nur benutzt, um wichtige Gäste zu empfangen, z. B. einen Priester, der nach Weihnachten die Häuser besuchte. Das Mobiliar im Inneren orientierte sich an den höfischen Möbeln, was auf den Wohlstand des Besitzers hindeutet. Besonders bemerkenswert ist der Tisch, dessen Platte mit Intarsien verziert ist. Intarsien sind eine dekorative Technik, bei der die Oberfläche von Holzgegenständen mit eingelegten Mustern aus anderen Holzarten verkleidet wird. An den Wänden hingen zahlreiche sog. „heilige Bilder“, die von der Frömmigkeit und dem Reichtum des Hauses zeugten. Außerdem ist über der Truhe ein Porträt von Mikołaj Marchewka zu sehen, der vom ganzen Dorf respektiert wurde, die Kunst des Lesens und Schreibens beherrschte und mit seiner Familie nach Rom pilgerte. Auf dem Hauptbalken, der die Decke trägt, sind die Jahreszahl der Errichtung des Hauses und Segensprüche erhalten. Einer von ihnen lautet: „Gott segne meine Wohnung, und Du, Heiliger Florian, bewahre sie vor Feuer“. Im hinteren Bereich des Flurs wurden die auf dem Hof benötigten Geräte aufgestellt. Zu den wichtigsten gehörten sicherlich Mahlsteine, mit denen das Getreide manuell zu Mehl gemahlen wurde. Sie bestehen aus zwei runden Steinen, die von einem Stock in Bewegung gesetzt wurden. Außerdem gibt es einen Trog, in dem das Fleisch von geschlachteten Schweinen verarbeitet wurde, einen Wasserbottich, einen Stößel zum Zerkleinern von Getreide zu Brei und eine Käsepresse. Daneben befindet sich eine Kammer, die ursprünglich als Lagerraum für Lebensmittel und Haushaltsgeräte diente. Später wurde dort das Fenster vergrößert und Betten aufgestellt, so dass sie als Schlafstube für die älteren Töchter des Gemeindevorstehers dienen konnte. In der Kammer befindet sich neben dem Bett, der Truhe und dem bemalten Kleiderschrank eine große, mit einer Kurbel betriebene Mangel. Zum Mangeln verwendete man außerdem eine kleine Mangel, die aus einer Walze und einem profilierten Brett bestand, die in jedem Haushalt zu finden war, unabhängig vom Wohlstand des Besitzers. In dem Raum auf der rechten Seite befand sich früher der Küchenofen, hinter der Wand lag der Kuhstall, der Anfang des 20. Jahrhunderts beseitigt und zur Küche umgebaut wurde. Die Stube ist mit bäuerlichen Möbeln eingerichtet: einer mit Blumen bemalten Anrichte und einer Hochzeitstruhe zur Aufbewahrung der Krakauer Frauentracht. Eine solche Truhe wurde von den Töchtern reicher Bauern als Mitgift mitgebracht. Auf den Betten sind unzählige Kissen in bestickten Bezügen gestapelt, die manchmal bis zur Decke reichten und für die Bäuerin ein Zeichen von Reichtum und Stolz waren.

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