Bauernhaus aus Podolsze

Muzeum Nadwiślański Park Etnograficzny - Chałupa z Podolsza

Das Bauernhaus aus Podolsze stammt aus dem Jahr 1862. Es stand ursprünglich in Podolsze bei Wadowitz (Wadowice). Es gehörte einem wohlhabenden Bauern, dem Vogt Jan Drzyżdżyk. Die Lücken zwischen den Balken wurden mit blau gefärbtem Lehm gefüllt. Über der Eingangstür ist eine Osterpalme angebracht, der man eine große Macht zuschrieb. Man glaubte, dass mit ihrer Hilfe Zauber und Gefahren abgewendet werden konnten, sie galt als ein Symbol des Lebens und brachte Glück und Wohlstand. Auf der linken Seite befindet sich die festliche Stube. Ihre Dekoration bezieht sich auf das Osterfest, mit einem für das Festmahl gedeckten Tisch und in Körben vorbereiteten Speisen für die Speisensegnung. Früher wurden so viele Speisen zur Segnung mitgebracht, wie viele während des Festes tatsächlich gegessen wurden. Erst seit dem Zweiten Weltkrieg werden symbolische Mengen zur Segnung getragen. Die Segnung fand für die ganze Gemeinde gemeinsam statt, entweder vor der Kirche oder vor dem Herrenhaus. Gegenüber der Stube befindet sich die Brotkammer mit einem weißen Brotbackofen. Neben ihm liegen Werkzeuge zum Brotbacken. Hier sehen wir eine Schüssel zum Kneten des Teigs, die Weiden- und Strohformen zum Formen der Brote, ein sog. „pociosek“ zum Entfernen der Glut, eine Bürste – „pomietło“ zum Reinigen des Ofeninneren und die Brotschaufel zum Einschieben und Herausnehmen des Brotes. Die Arbeit begann mit dem Kneten des Sauerteigs aus Mehl und warmem Wasser, der über Nacht an einem warmen Ort in der Schüssel gelassen wurde. Am nächsten Tag fügte die Bäuerin Gewürze wie Kümmel oder Mohn hinzu und bereitete den Ofen vor. Der Ofen musste aufgeheizt und das Innere gereinigt werden, mit dem „pociosek“, mit dem die Asche entfernt wurde, und dem „pomietło“, mit dem das Innere des Ofens durchgewischt wurde. Die geformten Brote wurden dann auf der Brotschaufel in den Ofen geschoben. Sie wurden 1,5 bis 2 Stunden lang gebacken. Aus dem restlichen Teig backte die Bäuerin kleine Fladen, sog. „podpłomyki“, die für Kinder eine Delikatesse waren. Auf der rechten Seite befindet sich die Küche, in der vor allem Wasch- und Bügelgeräte ausgestellt sind. Zu den ältesten gehört ein Stück Brett mit einem Griff, sog. „kijanka“, mit dem man die Wäsche per Hand im Bach oder Teich waschen konnte. Gegenüber dem Ofen steht auf einem Schemel eine Blechwanne mit einem Waschbrett. Es handelte sich dabei um ein breites Brett mit Quereinkerbungen, auf denen die Wäsche gerieben werden konnte. Das Waschbrett wurde schräg gegen die Kante der Wanne gelehnt, und eine spezielle Sperre verhinderte, dass es nach innen rutschte. Das Waschen mit dem Waschbrett war eine der schwersten Arbeiten im Haushalt, so dass die Bäuerin für diese Arbeit oft ihre älteren Töchter beschäftigte. Rechts an der Wand befindet sich die Badezimmerecke, die aus einer weißen Metallschüssel auf einem Holzständer besteht. Daneben eine weiße Metallkanne mit einem Deckel. An der Wand hängt ein Holzgestell mit zwei Rollen, auf denen ein besticktes Stück Stoff mit dem Spruch „Dzień Dobry“ (Guten Morgen) angebracht ist. Neben der Wanne mit dem Waschbrett steht eine hölzerne Waschmaschine, sog. „kiwaczka“, in Form eines Bootes, das auf vier Beinen steht. Die Waschmaschine wurde durch eine Stange in Gang gesetzt. Die ersten „kiwaczka“ gab es in den Haushalten der reichsten Bauernfamilien. Die Anschaffung einer solchen Waschmaschine war ein Zeichen für die besondere Fürsorge des Ehemannes für seine Frau. Neben dem Tisch steht eine große hölzerne Waschmaschine, die auf drei Metallbeinen steht. Sie ist oben mit einer Auswringhilfe ausgestattet. Im Inneren befindet sich ein Rotor, der durch einen an der Seite der Waschmaschine befestigten Holzstab in Bewegung gesetzt wurde.

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