Wohnhaus aus Przeciszów

Drewniana chałupa kryta słomą widziana z przodu.

Das Gebäude entstand 1837 in Przeciszów, einem Dorf zwischen Zator und Oświęcim. Es gehörte der wohlhabenden Familie Kasperek. Im Flur steht ein Fahrrad aus dem Jahr 1935, mit Holzreifen. Auf der linken Seite befindet sich ein Klassenzimmer mit einer für die Zwischenkriegszeit typischen Einrichtung. Die früheren Schulen waren in Bauernhäusern untergebracht. Der Lehrer unterrichtete zwei Klassen gleichzeitig. Während er den Kindern der einen Klasse Schreibaufgaben erteilte, gab er der anderen Klasse eine laute Lesestunde. Auf den Bänken befinden sich in Holzrahmen eingefasste Schiefertafeln mit einem Griffel, die für den Schreibunterricht verwendet wurden. Im zweiten Schuljahr wurde die Schiefertafel durch ein Heft ersetzt. Darin schrieben die Kinder mit Bleistift sowie mit Feder und Tinte, die sich in einem Tintenfass befand. Im Unterricht herrschte strenge Disziplin. Die Kinder mussten mucksmäuschenstill sitzen. Bei dem kleinsten Verstoß gab es eine Prügelstrafe, ungehorsame Schüler wurden dabei mit einem Stock oder einer Rute geschlagen. Auch das Knien auf Erbsen war an der Tagesordnung. An das Klassenzimmer grenzt das Lehrerzimmer mit einem Fenster und einem separaten Eingang. Gegenüber dem Raum befindet sich eine Kammer, in der die auf dem Hof benötigten Geräte gelagert wurden. Links an der Wand steht eine lange Truhe, sog. „szafarnia“, die zur Lagerung des in der Mühle gemahlenen Mehls diente. Auf der Truhe steht ein Spinnrad zum Spinnen von Garn. Weiter hinten befindet sich ein verschließbarer blauer Schrank für die wertvollsten Lebensmittel, wie Zucker und Salz. In einem Strohfass wurden die wöchentlich gebackenen Brote aufbewahrt. In der Mitte des Raumes stehen Werkzeuge für die Flachsverarbeitung: ein Flachsdrescher, um die holzigen Teile der Stängel zu brechen, und eine Flachsbürste, um die langen Fasern zu kämmen und von den kurzen zu trennen. Im Küchenraum rechts von der Kammer am Fenster befindet sich die Schusterwerkstatt, in der der Schuhmacher Schuhe herstellte. Die Menschen gingen normalerweise barfuß und zogen die Schuhe erst an, wenn sie in die Kirche gingen. Beschädigte Schuhe wurden immer wieder geflickt. In der Raummitte steht eine Weberwerkstatt. In der Region um Krakau (Kraków) wurde das Weben hauptsächlich von Männern ausgeführt, die „Knapi“ genannt wurden.

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