Turm Burg Lipowiec Wygiełzów

Der Turm mit seinen dicken Steinmauern gehört zu den ältesten Teilen der Burg Lipowiec und ist heute 27 m hoch. Er wurde um 1300 errichtet, um Mitte des nächsten Jahrhunderts erhöht und für den Einsatz von Feuerwaffen und Artillerie angepasst. Ursprünglich handelte es sich um ein freistehendes Bauwerk, das als Wehr- und Beobachtungsturm dienen sollte, auch als der Ort der sog. Endverteidigung vorbereitet wurde. Sein einziger Zugang lag im Westen, etwa auf halber Höhe, auf der Seite der geringsten Gefahr. Dieser blieb bis heute erhalten und liegt nach der Eingliederung des Turms in die Burgstruktur auf der Höhe des Dachgeschosses. Sein unterer Teil ist ein etwa 8 m tiefes Gefängnisverlies. Der Zugang erfolgte über eine Öffnung im Boden eines runden Raumes, der sich am Eingang des Turms befindet. Eine Wendeltreppe, die zu den oberen Stockwerken führt, blieb bis heute erhalten. In den oberen Stockwerken des Turms befinden sich zwei Artillerieräume. Dort standen auf speziellen gemauerten Sockeln die Kanonen – Tarasnitzen, die wegen ihrer speziellen Konstruktion auch die Vorburg beschießen konnten, sollte diese vom Feind eingenommen werden. Ein interessantes Merkmal des Artillerieraumes sind die Schießscharten, die zu der einzigen Zufahrtsstraße zur Burg gerichtet sind. Beim Beladen der Kanonen wurden diese durch eine spezielle kettenbetriebene Klappe abgedeckt. Diese erhaltenen mittelalterlichen Artillerieräume sind europaweit einzigartig. Das oberste Stockwerk des Turms blieb in seiner ursprünglichen Form nicht erhalten. Wahrscheinlich befand sich hier auch ein Kanonenraum und ringsum Schießscharten für leichte Feuerwaffen wie z. B. Musketen. Der Innenraum war von einer massiven Mauer umgeben, die über den Turm herauskragte und an den heute noch erhaltenen Auslegern, sog. Konsolen aufgehängt war. Der letzte Raum war mit einem Holzschindeldach abgeschlossen. Im 17. Jahrhundert verlor der Turm vollständig seine militärische Funktion, seitdem wurden nicht nur das Verlies, sondern auch alle Geschützräume als Gefängnis genutzt. Heute befindet sich im obersten Stockwerk des Turms eine Aussichtsplattform, von der aus man das Weichseltal und die fernen Gipfel der Beskiden (Beskidy) mit Babia Góra bewundern kann.

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