Wojciech Brzega – ein gebürtiger Gorale, der von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen wurde, verbrachte seine Kindheit in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen. Er war ein bescheidener, fleißiger und rechtschaffener Mann sowie ein außerordentlich begabter Künstler. Im Jahr 1889 absolvierte er die Schule für Holzindustrie in Zakopane (Szkoła Przemysłu Drzewnego w Zakopanem). Er setzte seine Ausbildung in Holzschnitz- und Bildhauerateliers in Bielitz-Biala (Bielsko-Biała), Teschen (Cieszyn), Krakau (Kraków) und Lemberg fort. Dank der Unterstützung u. a. von Kazimierz Tetmajer studierte er Bildhauerei an der Kunsthochschule (Szkoła Sztuk Pięknych) in Krakau. Wojciech Brzegas künstlerische Persönlichkeit wurde unter einem starken Einfluss von Stanisław Witkiewicz (Vater) geformt, mit dem der Schnitzer bei vielen Gelegenheiten eng zusammenarbeitete, unter anderem bei der Umsetzung des Altars der Rosenkranzmadonna in der neuen Kirche von Zakopane (1896) und der von Witkiewicz entworfenen Villen, für die er Ornamente und Möbel anfertigte (u. a. Koliba, Dom Pod Jedlami). Brzega widmete einen großen Teil seines Lebens und seines Talents der Entwicklung des Zakopane-Stils. Die in seiner eigenen Werkstatt hergestellten Möbel, schlicht, praktisch und mit Goralen-Motiven verziert, fanden bei seinen Zeitgenossen Anerkennung und wurden bei vielen Wettbewerben und Ausstellungen ausgezeichnet. Von 1922 bis 1937 unterrichtete Brzega das Schreinerhandwerk an der Schule für Holzindustrie (1926–29 löste er Karol Stryjeński als Schulleiter ab). Er nahm aktiv am künstlerischen und gesellschaftlichen Leben in Zakopane teil, unter anderem als Mitglied der Gesellschaft für die Kunst von Podhale (Towarzystwo Sztuka Podhalańska), des Goralen-Verbandes (Związek Górali), der Gesellschaft „Kilim“ (Stowarzyszenie Kilim), der Tatra-Gesellschaft (Towarzystwo Tatrzańskie) und der Gesellschaft des Tatra-Museums (Towarzystwo Muzeum Tatrzańskiego). Er betätigte sich auch auf dem Gebiet der Literatur: Er schrieb Kurzgeschichten, Goralen-Erzählungen, Szenen für die Bühne und seine eigenen Erinnerungen.
Villa Oksza Zakopane
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