Eines der interessantesten Exponate des Museums ist ein auf Leinwand gemalter Stammbaum der Familie Tarło, der 2006 erworben wurde. Er stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dieses großformatige Bild (3,2 x 2 Meter), das früher auf Rollen aufgerollt wurde, ist ein sehr wertvolles Material, um die Geschichte der Familie Tarło und der polnischen Sarmaten-Kultur kennenzulernen. Es handelt sich um das polenweit einzige erhaltene Beispiel eines auf Leinwand gemalten Stammbaums eines Magnaten, der vom „Familienstolz“ zeugt und somit ein fester Bestandteil der sarmatischen Kultur war. In der Mitte des Gemäldes ist ein Baum zu sehen, dessen Stamm aus einem rechteckigen Sockel herauswächst, der wie eine Weltkarte aussieht, auf der mehrere Länder eingezeichnet sind, mit „Polonia“, der Heimat der Familie Tarło, im Mittelpunkt. Der Stamm wird von Sockeln flankiert, auf denen Figuren sitzen: links eine Frau mit einem Lorbeerkranz auf dem Kopf, der Polen symbolisiert, rechts ein Ritter, der zweifellos eine Allegorie des Stammvaters der Familie sein soll. An den Längsseiten und am unteren Rand der Leinwand befinden sich zahlreiche Kartuschen mit Wappen von Familien, die mit Familie Tarło verwandt sind, und von Städten. Über der Baumkrone wurde ein ovales Medaillon mit dem Bild von Jan Tarło, dem Woiwoden von Lublin angebracht, der wahrscheinlich der Stifter der Leinwand ist.
Rittersaal Burg Dębno
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