In den vergangenen Jahrhunderten war die polnische Gastfreundschaft auch jenseits der Grenzen weithin berühmt. Gemäß dem bekannten Sprichwort „Ein Gast zu Hause, Gott zu Hause“ durften in keinem Haus eines Adligen, der etwas auf sich hielt, edle Getränke fehlen, man sammelte sie also und lagerte sorgfältig in Kellern , die „Weinkeller“ genannt wurden. Das Museum in Dębno (Muzeum w Dębnie) verfügt schon seit mehreren Jahrzehnten über einen „Weinkeller“ (der in einem kleineren Keller unter dem westlichen Gebäude rekonstruiert wurde), in dem sich Geräte befinden, die für die Herstellung und Lagerung von hausgemachtem „Schnaps“ benötigt werden. Man findet hier u. a. ein Eichenfass, das maßgenau nach einem Originalfass aus dem 17. Jh. rekonstruiert wurde, zwei kleinere Fässer aus Steingut, die auf Eisenständern stehen, sowie Keramikflaschen für die Lagerung von Wein. In den Hängeregalen, auf dem Ständer und auf dem Tisch sind Flaschen aus Glas und Keramik ausgestellt, u. a. ein Set aus farblosem Glas der Firma Baczewski aus Lemberg (gegründet 1782) sowie Steingutflaschen aus dem 19. Jahrhundert, hauptsächlich deutscher Herkunft. Auf dem Ständer befinden sich Flaschen aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert aus den Brauereien der Region: Brauerei Okocim in Brzesko und Browar Książąt Sanguszków in Tarnów. Eine Kuriosität im „Weinkeller“ bildete der auf dem Boden verstreute Sand, der als Schutz des Weins vor ungebetenen Fans dieses wunderbaren Getränks diente.
Weinkeller Burg Dębno
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