Die Kapelle mit der Nachbildung des Heiligen Grabes von Jerusalem entstand um 1530, in den Zeiten des Propstes Tomasz Bylica von Olkusz. Heute gehört sie zu den drei erhaltenen Kapellen (neben Przeworsk und Nysa) des Ritterordens vom Heiligen Grab, wobei die Kapelle von Miechów die älteste ist. Einer Überlieferung zufolge wurde die Kapelle an der Stelle der ersten romanischen Kirche errichtet, die von Herzog Jaksa gestiftet worden war. Es ist ein Zentralbau auf quadratischem Grundriss, gekrönt von einer Kuppel mit Laterne, die auf Trompen gestützt ist. In ihrem Zentrum befindet sich das Grab Christi, das aus 2 Teilen besteht. Der untere, steinerne Teil stammt aus der Erbauungszeit der Kapelle, der obere aus Holz wurde im 18. Jahrhundert hinzugefügt. Im Inneren befindet sich ein steinerner Sarkophag. Die Decke der Grabkammer ist mit Wandmalereien bedeckt. Im Kuppelgewölbe der Kapelle sind Renaissance-Malereien erhalten geblieben, die dekorative Kassetten mit Rosetten darstellen. Die Trompe in der rechten Ecke trägt das Wappen der Königin Bona Sforza, die Linke das jagiellonische Wappen mit dem Adler. Am Eingang der Kapelle befindet sich ein Weihwasserbecken aus der Zeit der Renaissance mit dem Wappen von Andrzej Bathory, das Wolfszähne zeigt. Nach seiner Ankunft in Miechów errichtete der Orden des Heiligen Grabes eine Wallfahrtsstätte, deren Mittelpunkt die Kopie des Grabes Christi bildete. Das Heilige Grab in Miechów wurde zum Ziel zahlreicher Pilgerfahrten, die bis heute stattfinden, weshalb auch Miechów als das polnische Jerusalem bekannt wurde. Unter den Pilgern zum Heiligen Grab waren Könige: Andreas II. von Ungarn, Kasimir der Große, Władysław Jagiełło, Hedwig von Anjou, Sigismund II. August, Sigismund der Alte, Stefan Bathory, Sigismund III. Wasa, Johann Kasimir Wasa. Das Heilige Grab Christi in Miechów wurde sehr oft von Papst Johannes Paul II. besucht, als er noch Bischof war.
Kapelle mit der Nachbildung des Heiligen Grabes von Jerusalem
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