Wohnhaus von Paś-Filipek Weberei

Warsztat tkacki w chałupie.

In der schwarzen Stube, die teilweise durch Rauch geschwärzt ist, aber bereits einen Holzfußboden und einen gemauerten Schornstein hat, finden wir neben den typischen Einrichtungsgegenständen Webstühle, auf denen Wolltücher, lange bunte Kilims (eine Art Vorleger), vor allem aber Leinentücher gewebt wurden. Ihre Herstellung war in der Arwa (Orawa) sehr beliebt – Arwa stand einfach für das Leinentuch! Es gibt auch eine Vielzahl von Geräten zur Leinenherstellung mit charmanten Namen, wie z. B. nicielnica, szpulerz, cierlica oder międlica, die letzteren wurden zum Brechen und Pressen von hartem Flachs (auf Polnisch: paździerze, die in der Landessprache dem Monat Oktober „październik“ den Namen gaben) verwendet. Man errechnete, dass im 19. Jahrhundert durchschnittlich 175 Meter Leinen pro Haus gewebt wurden, die Gesamtproduktion wurde dabei auf über 2 Millionen Meter geschätzt. Junge verheiratete Frauen erhielten als Mitgift Leinenballen, sog. „kęsy“ (wohlhabende Frauen bekamen sogar 40 Stück, also fast 1,5 km Stoff!). Die klimatischen und geografischen Bedingungen ermöglichten eine qualitativ gute Flachsernte. Die Aussaat erfolgte auf den Feldern, auf denen zuvor das Vieh geweidet hatte, meist zwischen dem Tag des hl. Stanislaus (8. Mai) und der hl. Sophia (15. Mai). Es wurden sowohl der weiß blühende (gute Faser) als auch der blau blühende Flachs (ölhaltige Samen) ausgesät. Der Flachs wurde nicht geschnitten, sondern gepflückt, d. h. mit den Wurzeln ausgerissen und dann in kleinen Garben auf dem Feld zum Trocknen gelassen. Die Samen wurden dann auf einem Flachskamm von den Stängeln getrennt. Die Stängel wurden in Wasserschächte getaucht, wo sie etwa zwei Wochen lang lagen, bis sich die Fasern lösten, dann wurden sie im Bach gespült und weitere zwei Wochen lang auf den Wiesen getrocknet, indem man sie zweimal am Tag wendete (in die Sonne und über Nacht in den Tau), dann wurden sie geschlagen. Der Flachs wurde anschließend erneut getrocknet, diesmal auf dem Ofen, konnte dann gebrochen und anschließend gekämmt werden. Aus den gekämmten Fasern drehten die Spinnerinnen auf Spinnrädern Fäden, die zu Strängen und Rollen gewickelt wurden, und dann begann das Weben …

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