Der nächste Raum, die weiße Stube mit Holzfußboden, diente als Festtag-, Gäste- und Schlafbereich. Geheizt wurde mit einem Ofen, dem sog. kympa, dessen offener Teil sich in der schwarzen Stube befand, auf diese Weise blieb die weiße Stube rauchfrei. Hier finden wir verzierte Möbel und Einrichtungsgegenstände, die vom Reichtum der Besitzer, aber auch von ihrem Sinn für Ästhetik zeugen. Wir sehen u. a. einen Sekretär mit verschiedenen Zeitschriften und ein langes Regal mit Hinterglasbildern, wie sie praktisch in jedem Haus der Goralen zu finden waren. Es gibt auch ein Bett und an der Wand eine Bank mit einer beweglichen Rückenlehne – ein sog. zygielek, die auch als Schlafplatz verwendet wurde. Das wichtigste Möbelstück ist jedoch der Holztisch, dessen Platte mit Intarsien verziert ist, der auf profilierten, massiven Beinen steht. Tische wie dieser wurden für den Empfang wichtiger Gäste, für festliche Mahlzeiten – das Heiligabendmahl und das Osterfrühstück – verwendet, im Alltag dienten sie, meistens mit einem Tischtuch bedeckt, als die sog. heilige Ecke des Hauses, ein Ort, der dem Heiligen geweiht war. Es wurden dort keine alltäglichen Gegenstände zurückgelassen, sondern nur Dekorationen oder Devotionalien. Der kleine Raum im hinteren Teil war eine Kammer, in der verschiedene Geräte und Kleidung aufbewahrt wurden.
Weiße Stube Gutshaus der Familie Moniak
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