Mühlen waren Industriebetriebe, die im polnischen Tatra-Vorland (Podtatrze) in großer Zahl zu finden waren. Sie wurden größtenteils durch ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben, ihre Ausstattung beschränkte sich auf eine Steinmühle. Erst viel später, in der Zwischenkriegszeit und nach dem Zweiten Weltkrieg, wurden zusätzliche Ausstattungselemente und industrielle Anlagen eingeführt. Einst befand sich eine solche Mühle in Chyżne außerhalb der Dorfbebauung. Die Mühle gehörte einer Bauernkooperative und wurde von Jan Sobczak gepachtet. Sie wurde vor etwa 200 Jahren in Urbary-Bor am Bach Jeleśnia errichtet, der später zum Grenzbach wurde. In den 1950er Jahren wurde sie umfassend umgebaut, ihre Ausstattung wurde durch industriell hergestellte Geräte ersetzt. Sie war bis Ende der 1970er Jahre in Betrieb. Die verlassene Mühle verfiel im Lauf der Zeit, heute sind im Gebüsch zwischen den Mäandern des Baches Jeleśnia nur noch die Reste der Fundamente der ehemaligen Werkstatt der ländlichen Industrie zu sehen. Das Gebäude des Freilichtmuseums ist eine Kopie des nicht mehr vorhandenen Bauwerks aus Chyżne. Ein Teil der ursprünglichen Ausrüstung konnte jedoch gerettet werden und wurde in das Freilichtmuseum verlegt. Im Inneren kann man die Mühle bewundern, die auch heute noch Getreide mahlen kann. Zur Ausstattung der Mühle gehören ein industriell hergestelltes Mahlwerk und ein Steinmahlwerk (eine Art großer Mahlstein) mit Zufuhrvorrichtung sowie Siebe auf dem Dachboden. Angetrieben wird der ganze Mechanismus durch die Kraft des Wassers, das durch von Böcken getragene Rinnen geleitet wird und ein großes oberschlächtiges Wasserrad mit 45 Schaufeln (eine Art Ausläufer, die sich mit Wasser füllen) bewegt. Der Antriebsmechanismus und die Getriebe sowie die Treibriemen befinden sich unter dem Boden im Keller.
Mühle und Sägewerk
Beacon
