Die Färberei kam aus Mähren und Schlesien (Śląsk) nach Arwa (Orawa), die ersten Drucker hier waren hauptsächlich Deutsche. Sie benutzten die Batiktechnik, bei der ein Muster auf den Stoff gedruckt wurde, aber nicht mit Farbe, sondern mit einer speziellen Paste, die verhinderte, dass die Farbe während des Färbevorgangs in den Stoff eindrang. Dabei wurden verschiedene Arten von Wannen, Tischen, Druckstöcken und Druckfarben verwendet.
Die Druckstöcke wurden aus zwei Holzteilen hergestellt. Die untere Schicht (mit dem für den Druck verwendeten Muster) bestand aus härterem Holz (z. B. Birne, Nussbaum oder Ahorn), während die obere Schicht (Griff) aus Kiefern- oder Tannenholz gefertigt war.
Der wichtigste und schwierigste Arbeitsschritt war die Herstellung der Isoliermasse, von der die endgültige Wirkung der Färbung abhing, weshalb die Rezepte dafür streng gehütet und mit einem Berufsgeheimnis versehen wurden. Wir wissen, dass es zwei Arten von Paste gab: die erste war eine Paste in Form von Wachs, Ton oder Stärke, die dank ihrer Struktur und Undurchlässigkeit verhinderte, dass die Farbe auf das isolierte Stück Stoff gelangte, die zweite wiederum beruhte auf chemischem Wissen – hier wirkte die Paste als starkes Oxidationsmittel, das die Zersetzung des Indigos bewirkte. Es gab auch Rezepte, die beide Varianten sowie bspw. Gummiarabikum, Bleiacetat, Bleisulfat, Kupfersulfat, Alaun oder... Schmalz mit einer entsprechenden Menge Wasser kombinierten.
Die mit Kleister in verschiedenen Mustern bedruckte Leinwand wurde auf einem speziellen Rahmen aufgehängt und in einen Bottich mit Indigolösung getaucht. Als das Material von der Farbe entfernt wurde, nahm es verschiedene blaue bis dunkelblaue Farbtöne an. Die Farbe wurde u. a. durch die Zeit und die Dichte der Farbe beeinflusst. Der nächste Schritt bestand darin, das Gewebe in einer speziellen Lösung oder in Wasser mit Schwefelsäure zu spülen und zu waschen, um die restliche Masse zu entfernen. Später wurde der Stoff getrocknet und von Hand oder mit großen pferdebetriebenen Mangeln gemangelt. Aufgrund ihres hohen Wasserverbrauchs befanden sich die Färbereien meist in der Nähe von Flüssen. Unsere Färberei aus Orawka ist nur ein Beispiel dafür.