Ort des Martyriums der Seligen Karolina, Wał-Ruda
33-133 Wał-Ruda
Touristische Region: Tarnów i okolice
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs, am 18. November 1914, wurde die sechzehnjährige Karolina von einem Soldaten der Zarenarmee aus ihrem Haus in einen nahe gelegenen Wald entführt. Nach einem ungleichen Kampf zur Verteidigung ihrer Würde und Unschuld ist das Mädchen als Märtyrerin verstorben. Ihr entstellter Leichnam wurde am 4. Dezember 1914 am Waldrand gefunden.
An der Stelle, an der der Leichnam gefunden wurde, schütteten die Einheimischen einen Steinhaufen mit einem Eichenkreuz und einer Gedenktafel aus Marmor auf.
An der Beerdigung von Karolina am Sonntag, dem 6. Dezember 1914, nahmen rund dreitausend Menschen teil, obwohl im Dorf nur einige hundert Menschen lebten. Die Beerdigung wurde zu einer patriotischen und religiösen Demonstration der Einheimischen, die davon überzeugt waren, dass sie an einer Beerdigung einer echten Märtyrerin teilnehmen. 1917 wurden die sterblichen Überreste der Verstorbenen unter Mitwirkung des Bischofs Leon Wałęga exhumiert und in einem Metallsarg vom Pfarrfriedhof in eine Gruft in der Nähe der Kirche in Zabawa überführt.
Während der Seligsprechung wurden die sterblichen Überreste von Karolina am 6. Oktober 1981 in einem Sarkophag in der Vorhalle der Kirche in Zabawa beigesetzt. Am 10. Juni 1987 erklärte der Papst Johannes Paul II. das Mädchen für selig. Ihre Reliquien wurden von der Vorhalle der Kirche in einen Sarkophag unter der Mensa des Hauptaltars der Dreifaltigkeitskirche übertragen – ins Sanktuarium der seligen Karolina. Die selige Karolina Kózkówna ist die Schutzpatronin der Jungfrauen, Kinder und Jugendlichen.
Im Wald, in dem das Mädchen vor dem russischen Soldaten floh, wurde ein Weg des Martyriums von Karolina Kózka angelegt, der von ihrem ehemaligen Haus bis zum Ort ihres Martyriums führt. An jedem 18. des Monats versammeln sich hier die Gläubigen und Pilger, um an einem Kreuzweg mit vierzehn Stationen teilzunehmen, an dem Auszüge aus der Biografie der seligen Karolina sowie Reflexionen zu ihrem Leben und ihrer Haltung vorgelesen werden.
Das Haus der Familie Kózka ist nicht erhalten geblieben – an seiner Stelle wurde eine Kapelle mit einem Museum errichtet.