Teufelsberg, die Launische oder vielleicht der Heilige Berg von Orawa?

Teufelsberg, die Launische oder vielleicht der Heilige Berg von Orawa?

Mit Vegetation bedeckte Berghänge.
Diablak, Góra Diabła (Teufelsberg), Diabli Zamek, Diable Zamczysko (Teufelsburg), oder vielleicht Babia Góra (Weiberberg), Kapryśnica (die Launische), Matka Niepogód (Mutter des Unwetters), Królowa Beskidów (Königin von Beskidy) oder Święta Góra (Heiliger Berg von Orawa)? So viele Namen, so viele Nutzer. Tatsache ist, dass der höchste Gipfel der Gebirgszüge von Babia Góra und Beskid Żywiecki, der sich mit seinem mächtigen Massiv bis auf 1.725 m ü.d.M. erhebt, seit Urzeiten mit dunklen Mächten in Verbindung gebracht wurde. Heute ist er eher für seine beeindruckenden Panoramen berühmt, natürlich bis auf die Zeit, wenn er sich nicht in das Gewand der Mutter des Unwetters oder der Launischen verkleidet, sowie für die traumhafte Schönheit seiner Sonnenauf- und -untergänge.

Gar nicht so schrecklich, dieser „Teufel“

- „Das war das Teufels Zuhause. Von oben hielt er Ausschau nach denen, die er auf den falschen Weg führen wollte“ - das hört man noch heute von den Einheimischen. – „Und er lauert immer noch dort irgendwo versteckt. Man sollte also ständig aufpassen, dass man sich nicht vom richtigen Weg abbringen lässt“ - fügen sie hinzu.

Die Bewohner der Umgebung von Babia Góra erwähnen auch eine mächtige Burg, die der Teufel für einen der hier zahlreich lebenden Räuber errichtete; im Gegenzug sollte er natürlich dessen Seele erhalten. Laut dem Vertrag, den der Räuber mit seinem eigenen Blut signierte, musste die Burg bis zum ersten Krähen des Hahns errichtet sein. Die Morgendämmerung kam, der Hahn krähte, doch die Burg war immer noch nicht fertig. Die Abmachung konnte also nicht eingehalten werden. Erzürnt über das Scheitern beschloss der Teufel, sein Werk in einen Trümmerhaufen zu verwandeln und bei der Gelegenheit die Seele, die er nicht bekommen konnte, zu begraben. Und so entstand der Teufelsgipfel, also Diablak. Es gibt Leute, die behaupten, dass zwischen den mächtigen Steinen noch immer das Stöhnen des Räubers zu hören ist. Oder ist es vielleicht das Geräusch seiner „Ciupaga“ (Bergstock mit Handgriff und Axt aus Stahl), mit der der Räuber versucht, sich den Weg zur Sonne zu bahnen?

Der Gipfel galt auch als ein Ort, an dem Hexensabbate abgehalten wurden. Sie fanden angeblich in der Mittsommernacht, zu Allerseelen oder am Karfreitag statt, wurden dabei von Hexen aus allen Himmelsrichtungen besucht. Warum gerade an diesem Ort? Der Berg war hoch und schon von weitem zu sehen, so dass er leicht zu navigieren war. Sobald alle Hexen erschienen waren, „verschwand“ der Gipfel in einer dunklen Girlande aus schweren Gewitterwolken. Kein Wunder also, dass man mit den Sabbaten starke Regenfälle, Hagelstürme, Schneefälle und starke Winde in Verbindung brachte, die jahrhundertealte Bäume entwurzelten und den Menschen die Sinne raubten.

Im Diablak-Gipfel soll es auch eine Höhle geben, in der die Räuber junge Mädchen gefangen hielten, die sie aus den umliegenden Dörfern entführt hatten. Manche behaupten jedoch, dass die Sklavinnen nicht die Felsenhöhle, sondern in den Kerker einer vom Teufel erbauten Burg gebracht wurden. Darauf soll sich auch der Name Babia Góra (Weiberberg) beziehen. Eine andere Legende besagt, dass dieser schöne Name auf eine Riesin zurückzuführen ist, die einst in dieser Gegend lebte. Als sie eines Tages einen riesigen Sack mit Steinen trug, riss dieser plötzlich auf und die Felsbrocken fielen heraus und bildeten eine malerische Bergkette. Nicht zu vergessen ist auch die romantisch-tragische Fassung der Legende über die Entstehung des mächtigen Massivs: Es soll sich um die Geliebte eines Räubers handeln, die versteinerte, als sie vom Tod ihres Geliebten erfuhr.

Der imposante Gipfel soll zudem in seinem Inneren einen riesigen Schatz verbergen. Wie kommt man an ihn heran? Das ist gar nicht so schwer. Sie begeben sich einfach zum Brona-Pass... Dort befindet sich ein Tor, das zu Höhlen voller unvorstellbarer Reichtümer führt. Manche sagen, es sei auch ein Durchgang, der nicht zu einem unterirdischen Sesam, sondern zu einer anderen Welt führt.

Der „Diablak“, egal für welchen Namen wir uns entscheiden, erhebt sich bis zu 1725 m ü.d.M. Er ist nicht nur der höchste Gipfel im Massiv von Babia Góra und Beskid Żywiecki, sondern auch der höchste Gipfel von Beskidy Zachodnie. Der Gebirgszug erstreckt sich vom Krowiarki-Pass bis zum Pass Jałowiecka Północna. Ein herausragender Gipfel ist auch Mała Babia Góra mit seinen 1517 m ü.d.M. Entlang des Gebirgskamms verläuft auch die Große Europäische Wasserscheide. Sie bildet auch – bis zum Diablak - die polnisch-slowakische Grenze.

„Der Aufstieg zu Pferd ist bequem".

Der Berg Babia Góra taucht sehr früh in den Geschichtschroniken auf, denn bereits im 15. Jahrhundert. Die gefundenen Aufzeichnungen stammen unter anderem aus der „Chronographia Regni Poloniae" von Jan Długosz. Ein Jahrhundert jünger sind die Informationen darüber in „Herbarz, czyli zielnik“ [Herbarium oder das Kräuterbuch] von Marcin aus Urzędów.

„(...) in Babia Góra gibt es einen Berg, auf dem ein steinernes Weib, so mächtig, dass von ihm Wasser abfließt, steht. Wo sich Felsen befinden, gibt es keinen Zugang zu ihm, auf der anderen Seite fällt er sanft hinunter, und deshalb wird es Babia Góra (Weiberberg) genannt“ – so beschreibt es Andrzej Komoniecki, Vogt der Stadt Żywiec, in seiner „Chronografia albo dziejopis żywiecki“ [Chronografie oder Geschichte von Żywiec] aus dem 18. Jahrhundert.

Stanisław Staszic, der als Geograph und Geologe, aber auch als Politiker und Philosoph in die Geschichte einging, hinterließ die folgenden Erinnerungen an eine Expedition, die er am 24. Juli 1804 unternahm. „Der Aufstieg zu Pferd ist bequem bis zu zwei Dritteln seiner Höhe, d. h. bis zur Waldgrenze. Der Rest des Weges wird zu Fuß zurückgelegt. Nicht so wegen des unangenehmen Sturzes der Felsen, sondern wegen der niedrigen Latschenkieferbüsche, die man zu Pferd nicht durchqueren kann" – schrieb er in seinem Buch „O ziemiorodztwie Karpatów i innych gór i równin Polski“ [Über die Karpaten und andere Berge und Ebenen Polens]. Auf den Weg zum Gipfel machte er sich von Podwilk aus.

Der Nationalpark Babia Góra – der Hüter der Schätze

Laserkräuter, Alpen-Hornkraut, Floh-Segge, Sudeten-Eisenhut, Kleinblütiges Einblatt – das sind u. a. die außergewöhnlichen Naturschätze, die im Nationalpark Babia Góra den Schutzstatus genießen. Auf seinem Gebiet leben auch Bären, Wölfe, Luchse, Hirsche, Rehe, Wildschweine und manchmal Elche.

Der Park ist auch ein großartiger Ort für alle, die gerne wandern, natürlich unter Beachtung der Naturschutzgesetze. Es gibt hier zahlreiche Wanderwege, die für alle zugänglich sind. Sie können ohne große Anstrengung wandern oder die Klammern und Ketten auf dem „Perć Akademików“ (Akademiker-Weg) in Angriff nehmen – einem Weg, der viel Ausdauer erfordert. Egal, für welche „Route“ Sie sich entscheiden, Sie werden die schönen Wälder von Babia Góra kennenlernen, malerische Lichtungen durchqueren, Latschenkieferfelder bewältigen und sich schließlich den Felsen des Hochgebirges stellen. Die Belohnung wird außergewöhnlich sein, natürlich nur dann, wenn man den Gipfel von Diablak bewältigt hat.

Aus einer Höhe von 1725 m ü.d.M. sehen wir nämlich nicht nur die ausgefransten Gebirgskämme der Tatra, sondern auch Wielka Fatra, Mała Fatra, Góry Choczańskie, Beskid Żywiecki, Beskid Śląski, Beskid Makowski, Beskid Mały, Beskid Wyspowy, Gorce, und zu unseren Füßen erstreckt sich das beeindruckende Becken von Kotlina Orawsko-Nowotarska mit seinen europaweit einzigartigen Hochmooren, die hier „Puścizny“ genannt werden. Für solche Aussichten lohnt es sich, bei gutem Wetter natürlich, ein paar Schweißtropfen zu verlieren.

Unter der Obhut des Nationalparks Babia Góra gibt es nicht nur zahlreiche Wanderwege, sondern auch Lehrpfade.

Wanderwege im BNP 

gelb: Zawoja Czatoża - Fickowe Rozstaje - Górny Płaj - Markowe Szczawiny, 5 km,

grün: Zawoja Markowa - Pośredni Bór - Markowe Szczawiny, 3,6 km,

blau: Zawoja Czatoża - Markowe Rówienki - Zawoja Markowa - Ryzowana - Zawoja Policzne, 7,5 km,

schwarz: Podryzowana - Ryzowana - Markowe Szczawiny, 3,5 km,

blau: Zawoja Policzne - Lichtung Krowiarki - Markowe Szczawiny, 11 km,

grün: Górny Płaj - Sokolica, 1,5 km,

gelb: Markowe Szczawiny - Sucha Kotlinka - Diablak, 3 km,

rot: Lichtung Krowiarki - Sokolica - Kępa -Gówniak - Diablak – Brona-Pass - Markowe Szczawiny - Fickowe Rozstaje – Jałowiecka-Pass, 14,5 km,

grün: Jałowiecka-Pass - Mała Babia Góra - Brona-Pass, 4 km,

grün: Przywarówka - Głodna Woda - Diablak, 2,3 km,

grün: Lichtung Krowiarki - Hala Śmietanowa -Zubrzyca Górna, 3 km innerhalb der Parkgrenzen.

Skiloipen im BNP

Lichtung Krowiarki - Górny Płaj - Markowe Szczawiny – Brona-Pass - Diablak - Sokolica - Lichtung Krowiarki, 15 km teilweise Einbahnstraße.

Lichtung Krowiarki - Diablak - Lichtung Krowiarki, 9 km (in beide Richtungen)

Lichtung Krowiarki e - Markowe Szczawiny - Żywieckie Rozstaje - Grenze des Parks, 12 km (in beide Richtungen)

Markowe Szczawiny – über den schwarzen Weg nach Dejakowe Szczawiny - bis Dolny Płaj - der Straße folgend zum grünen Weg - Zawoja Markowa, 5 km (in beide Richtungen)

Fahrradwanderwege im BNP 

blau: Grenze des Parks auf der Alm Śmietanowa - Gubernasówka - Grenze des Parks, 3 km innerhalb der Parkgrenze

grün: Zawoja Markowa - Makowe Rówienki - Zawoja Czatoża, 3 km innerhalb der Parkgrenze

Reitwanderwege in BNP 

blau: Grenze des Parks auf der Alm Śmietanowa - Gubernasówka - Grenze des Parks, 3 km

Lehrpfade im BNP 

Im Nationalpark Babia Góra gibt es acht Lehrpfade. – „Der erste wurde 1974 angelegt und nach Professor Władysław Szafer benannt“ – erinnern sich die Verwalter des Parks. Er war 7 km lang und begann in der Nähe des Verwaltungsgebäudes des BNP und des Naturkundemuseums in Zawoja-Barańcowa. Die fast vierstündige Wanderung führte durch den Mittelwald, Jarzębinowa Skałka, Markowe Szczawiny, SzumiacąWoda, Perć Akademików, bis zum Diablak-Gipfel. Die Wanderung erforderte viel Ausdauer, da 1025 m Höhenunterschied überwunden werden müssen.

grün – Durch das Rybny-Potok-Tal: Zawoja Ryzowana - Sulowa Cyrhel - Rybna - Zawoja Lajkonik, 3,5 km,

grün - Wie wir die Natur von Babia Góra schützen: Zawoja Markowa - Fickówka - Ryzowana (Parkgrenze), 3,5 km,

gelb - Echos des ursprünglichen Karpaten-Urwaldes: Zawoja Czatoża - Gruba Jodła - Fickowe Rozstaje, 8,4 km,

blau - Auf den Spuren von Wawrzyniec Szkolnik: Zawoja Czatoża - Markowe Rówienki, 3,5 km,

blau – Unterhalb der Mittelgebirgsstufe: Zawoja Lajkonik - Rybna -Norczak - Zawoja Policzne, 2,8 km,

blau - Mokry Kozub: Zawoja Barańcowa - Mokry Kozub - Zawoja Barańcowa - Zawoja Markowa, 2 km,

rot - Zwischen dem Wald und dem Dorf: Zawoja Markowe Rówienki - grüner Wanderweg - Zawoja Markowa, 2 km

grün - der Lauf des Waldlebens: Zawoja Markowe Rówienki - grüne Skiloipe - Zawoja Markowe Rówienki, 2 km.

Die Regionen Orawa und Beskid Żywiecki sind ein fantastisches Gebiet für alle Arten von Tourismus, nicht nur fürs Wandern, Radfahren und Reiten, sondern auch fürs Skifahren. Wenn Sie gerne auf einem oder zwei Brettern die Piste herunterfahren, sollten Sie im Winter das Skigebiet Mosorny Groń ansteuern, wo Sie perfekt präparierte Pisten sowohl für erfahrene Skifahrer, als auch für diejenigen finden, die ihre ersten Schritte machen. Auch im Sommer wird man sich hier nicht langweilen. Es ist erwähnenswert, dass die Station über eine FIS-Lizenz verfügt, dadurch können hier nationale und internationale Skiwettbewerbe ausgetragen werden. Im Skigebiet selbst kann man zudem eigene Sportveranstaltungen organisieren. Mit seinen Skipisten lockt natürlich auch Zawoja. Wenige wissen zudem, dass sich Beskid Żywiecki ebenfalls bestens dazu eignet, die Ski- und Schneeschuhwanderungen zu organisieren.

Vom bäuerlichen Herrenhaus zu Adam und Eva

Lebten auch Bauern in Herrenhäusern? Manchmal schon. Wer es nicht glaubt, sollte einen Ausflug in das Museum - Ethnographischer Orawa-Park in Zubrzyca Górna unternehmen. Man findet dort die interessantesten Schätze der Region, allerdings auch das prachtvolle Herrenhaus der Familie Moniak aus dem 17. Jahrhundert (Link zur Beschreibung des Herrenhauses der Familie Moniak im Ethnografischen Orawa-Park in Zubrzyca Górna), einer adeligen Vogt-Familie aus Orawa.

Ohne dieses malerische Museum hätten sich viele einzigartige Denkmäler wahrscheinlich nicht bis in unsere Zeit erhalten können. Heute können wir neben dem berühmten Herrenhaus der Moniak-Familie u. a. auch einen Wagenschuppen aus Podwilk mit malerischem Obergeschoss, die Hütte von Dziubek aus Jabłonka mit einem eleganten Dachanbau, eine Ölmühle aus Lipnica Mała, eine Schmiede aus Zubrzyca Górna, das mit Stroh (sog. „Kocoki“) bedeckte Gehöft von Miraj und die Kirche Unserer Lieben Frau vom Schnee aus Tokarnia bewundern. Wenn man die hier aufgestellten Bauwerke betrachtet, sollte man stets bedenken, wie wichtig ist es, einerseits solche Kulturschätze zu retten und andererseits sie vorm Verschwinden zu bewahren. Bemerkenswert ist dabei, dass es sich um ein lebendiges Museum handelt, das das bunte Leben der Orawa-Bauern näherbringt.

Wer in diese Welt eintauchen und gleichzeitig weite Ausblicke genießen möchte, sollte das kleine Józef-Żak-Freilichtmuseum in Zawoja besuchen, das sehr schön auf der sog. Markowa Rola im Weiler Markowa liegt. Hier kann man u. a. das Gancarczyk-Haus entdecken, das früher unter einem Dach eine Stube mit Kammer, sowie einen Stall für Nutztiere beherbergte, außerdem dies sog. Słopniakowa Chałupa, ein Beispiel für eine schornsteinlose Hütte, hier „Kurlok“ genannt.

Ein außergewöhnliches Erlebnis erwartet uns zudem im Museum für Volkskultur in Sidzina. Dabei geht es nicht nur um die malerische Ausstellung, sondern auch um die hier regelmäßig angebotenen Workshops des traditionellen Handwerks. Bei einem Ausflug nach Stryszawa sollte man das Zentrum für Holzspielzeug von Beskidy besuchen, mit Schaukelpferden, bunten Vögeln auf Stöcken (sog. Klepoki) und einem Laufstall mit beweglichen Tieren. Hier können wir nicht nur eine Pause von der Hektik der modernen Welt einlegen, sondern uns auch wie Kinder fühlen, wenn auch nur für einen Moment.

Bemerkenswert ist dabei, dass diese Museen und Freilichtmuseen voller Leben sind. Die dort veranstalteten Feste, Aufführungen, Workshops und Theaterstücke erinnern an alte Bräuche und Gewohnheiten, werden von Musik, Gesang und Tanz begleitet. Und nicht zu vergessen die regionalen Köstlichkeiten, die alles zu einem harmonischen Ganzen vereinen. Es ist ein Paradies für jeden Besucher.

Almabtrieb und Babia-Góra-Herbst – nicht nur für Fans des Hirtenlebens

Hala Barankowa (Hammelalm) hat sich zu einem kultigen Ort für all jene entwickelt, die ungewöhnliche Attraktionen mögen und gleichzeitig Fans alter Schäfertraditionen und weiter Ausblicke sind. Auf dieser Lichtung, die gekonnt in die Route der Walachischen Kultur eingebunden ist, treffen wir von April bis September eine Schafherde und einen Schäfer, der uns in die Geheimnisse des Schäferhandwerks in Beskid Żywiecki einweiht.

Aber das ist noch nicht alles. Im Frühjahr und im Herbst finden im Ort Zawoja die traditionellen Almtriebe- und Abtriebe statt. Beide Ereignisse werden von vielen Bräuchen, Verboten und Geboten, aber auch magischen Ritualen begleitet. Der „Almtrieb“ im Frühjahr, d. h. der Aufbruch der Schafe zu den Bergwiesen und Weiden, beginnt seit jeher am Tag nach dem Fest des hl. Adalbert (23. April). Der Abstieg in die Täler findet dagegen um den 29. September statt, dem Tag, der dem Erzengel Michael, dem Beschützer der Hirten, gewidmet ist. Bevor sich die Herde auf den Weg ins Tal machte, musste der Schäfer jedoch alles aus der Hütte holen, das brennende Lagerfeuer mit dem Kreuzzeichen verabschieden und anschließend mit Wasser begießen. Erst dann konnten alle zum Dorf runterziehen. An der Spitze ging der Schäfer, an den Seiten die Hirten und rundherum liefen die Schäferhunde. Im Dorf erwarteten sie Musik, fröhliches Tanzen und Singen und jede Menge Feierlichkeiten... Eine der größten und buntesten Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Almabtrieb in der Region ist natürlich Babiogórska Jesień, das 2023 mit dem angesehenen Titel des touristischen Schatzes von Małopolska ausgezeichnet wurde.

„Holzjuwelen“ finden wir auch in Beskid Żywiecki

Und wo? Auf eine von ihnen kann der Ort Zawoja stolz sein, das längste und am meisten ausgedehnte Dorf in Polen. Es ist ein einzigartiger Sakralbau, der 1888 von Albrecht von Habsburg erbaut wurde und Merkmale des eklektischen Stils und der ... alpinen Baukunst aufweist. In der Nähe der Kirche hl. Clemens Papst und Märtyrer befindet sich der berühmte Dworzec Babiogórski (Babia-Góra-Hof), ein Ort, an dem zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Touristenstation der Tatra-Gesellschaft betrieben wurde.

Wenn wir uns für „Holzjuwelen“ und die Handwerkskunst ihrer Schöpfer interessieren, sollten wir unbedingt den Ort Lachowice besuchen, wo wir eine der schönsten Holzkirchen in Małopolska finden. Das den hll. Petrus und Paulus geweihte Bauwerk wurde Ende des 18. Jahrhunderts als Stiftung von Teresa Wielopolska errichtet. Es ist erwähnenswert, dass sie für den Eintrag in die Liste von UNESCO nominiert wurde. Orawka lockt mit der hölzernen Kirche St. Johannes der Täufer aus dem Jahr 1651 (mit prachtvollen Wandmalereien im Inneren), unter dem Gipfel von Okrąglica (1239 m ü.d.M.) wiederum findet man die Kapelle Unserer Lieben Frau Beschützerin der Touristen. Eines Besuches wert ist zudem Sidzina – vielleicht finden wir dort Adam, Eva, Abraham und Sirius, sowie die Eichen, die den Einwohnern von König Johann Kasimir geschenkt wurden.

Touristische Schätze von Małopolska

Orawa und Beskid Żywiecki verlocken und faszinieren. Und wenn wir ihnen die gebührende Aufmerksamkeit schenken, werden sie uns Schätze offenbaren, von denen wir nie zu träumen gewagt hätten. Wir werden die Geheimnisse sowohl der touristischen Schätze von Małopolska 2023 – dazu gehören u. a. Babia Góra Trails und das Festival Babiogórska Jesień, eine Auszeichnung im Wettbewerb für die Gemeinde Zawoja, als auch die kunstvollen Werke alter Meister der Axt, des Meißels und des Pinsels. Wir lernen die neuesten Kandidaten für den Eintrag in die UNESCO-Welterbeliste kennen, die jahrhundertealte Tradition, die im engsten Familienkreis gepflegt wird, die Einsamkeit und Ruhe der traumhaften Wanderwege, sowie die Kraft des magischen Sonnenuntergangs auf dem Diablak-Gipfel. In diesem Land können wir auf den Spuren der Orawa-, Babia Góra-, Żywiec-Goralen und der Kliszczacy wandern. Oder vielleicht lassen wir uns von der Route der berühmten Räuber verführen? Sie haben die Qual der Wahl!

 

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