Die in Małopolska tätigen Sennereien unterscheiden sich, obwohl das nicht gleich zu erkennen ist, voneinander sehr, besonders was das Weidegebiet für die Schafe und die Anzahl der Tiere betrifft. Die Stanisław Łaś gehörende Sennerei in der Nähe des Flughafens von Nowy Targ ist wirklich groß. In guten Jahren weiden auf den Wiesen 1.200–1.500 Schafe. Eine große Herde erfordert den Einsatz mehrerer Schafhirten. Deshalb wohnt seine Familie gemeinsam mit Stanisław Łaś in der Sennerei. „Meine Frau ist wirklich ein Schatz, sie beklagt sich nie, dass ich ständig bei der Arbeit bin. Falls es sein muss, reinigt sie die Sennerei, damit es sauber ist und alles den EU-Anforderungen entspricht“, sagt der Senn Łaś. Oscypek produziert er seit über 30 Jahren, ist aber immer noch auf der Suche nach dem Rezept für den besten Käse. „Wenn man Käse macht, will man, dass der nächste noch besser wird. Wenn er der Familie schmeckt, bedeutet das, dass man ihn Touristen verkaufen kann“, lacht der Senn. Er räumt ein, dass eine Frau in der Sennerei eine gewisse Neuheit ist, weil früher ihre Anwesenheit in der Sennerei nach dem Aberglauben der Goralen Unglück bringen sollte. Hier zeigt jedoch das Beispiel des Ehepaars Łaś, dass es genau umgekehrt ist und vielleicht gerade dank der weiblichen Hand in der Sennerei der hier verkaufte Schafskäse nach Ansicht von Feinschmeckern außergewöhnlich gut ist. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir beim Einkaufen ein kleines Flugzeug sehen, das ein Segelflugzeug vom nahen Sportflughafen auf der berühmten „Tatra-Welle“ hinter sich her zieht. Fallschirmspringer stehen oft vor dem Dilemma, ob sie im Ziel oder an der Sennerei landen sollen.