Autoroute: Das polnische Spisz
Auf dem Weg nach Zakopane denken wir normalerweise nur daran, so schnell wie möglich in der Tatra zu sein. Wenn wir von Nowy Targ in Richtung Osten fahren, sehen wir vor uns das Gorce-Massiv (links) und den Czorsztyńskie-See (rechts), doch selten beachten wir das Land, das hinter ihnen liegt. Und wenn, dann nur bis zur Burg in Niedzica. Doch das polnische Spisz, das sich hinsichtlich der Tradition und Architektur von Podhale unterscheidet, birgt viele wertvolle Denkmäler. Eigentümliche Dorfbebauung, historische Kirchen, originelle Speicher (sog. sypańce) sind nur einige der Attraktionen von Spisz, einem Land, das immer noch wenig bekannt ist und von den Touristen noch nicht entdeckt wurde, obwohl es direkt an zwei stark befahrenen Straßen liegt. Heute werden wir uns in diese Gegend wagen und Sie zu einem Ort führen, an dem sich im Lauf der Jahrhunderte ungarische, polnische, slowakische und walachische Einflüsse vermischt haben, was zu einer äußerst interessanten kulturellen Mischung geführt hat.
52 km
Nowa Biała
nach Nowa Biała gelangt man am einfachsten von Łopuszna aus (durch diesen Ort führt die Route des Ausflugs „Gorce-Gebirge unbekannt“), die die Straße Nr. 969 von Nowy Targ (9 km) nach Krościenko nad Dunajcem (24 km) durchquert. Sie müssen dem Wegweiser nach Dursztyn folgen.
Im Grenzgebiet zwischen Polen und Ungarn
Zu Beginn möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Geschichte dieser Region geben. Historischen Überlieferungen zufolge reichten die polnischen Gebiete zur Zeit von Boleslaw dem Tapferen möglicherweise bis zu den Flüssen Theiß und Donau und umfassten somit die gesamte Region Spisz. Später gelangte das Gebiet Stück für Stück in ungarische Hände, war aber bis zur zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts weitgehend unbewohnt. Zu dieser Zeit wurden die Dörfer Spiska Stara Wieś (in der heutigen Slowakei) und Frydman (auf polnischem Gebiet) gegründet. Das Ende der ungarischen Expansion nach Norden kam während der Herrschaftszeit von König Kasimir dem Großen, der die Burgen in Szaflary und Czorsztyn erbaute und die Gebiete von Podhale und Nowy Sącz besiedelte.
Auf ungarischer Seite wurde im Jahr 1320 in Niedzica eine Burg errichtet, mit der seither die Geschichte des heute polnischen Teils der Region Spisz verbunden ist. Interessanterweise lag die die Festung im 16. Jahrhundert mehrere Jahrzehnte lang im Besitz der polnischen Familie Łaski. Olbracht Łaski verpfändete die Burg und verkaufte sie später an den ungarischen Magnaten Gyorgy Horvath aus Palocsa.
1769 übernahmen die Österreicher Spisz, Podhale und die Region Nowy Sącz. Nach der Umwandlung des Staates in die österreichisch-ungarische Monarchie wurde Spisz Teil des ungarischen Gebiets. Die Flüsse Białka und Dunajec bildeten einen Teil der Grenze zwischen Ungarn und Galizien.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zur Geburt der slowakischen Nationalbewegung, doch den Bewohnern von Spisz war das Konzept der Nationalität fremd, da sie sich als Spiszacy (die Zipser) betrachteten. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie tauchte das Problem der Grenzziehung auf; man stritt dabei mit den historischen, ethnografischen und geografischen Argumenten. Es gab sogar die Idee eines Referendums, doch letztendlich wurde der Verlauf der Grenze, so wie sie heute verläuft, von der Pariser Botschafterkonferenz abgesteckt.
Seine Lage am Kreuzpunkt von Ländern, Kulturen und Interessen der Mächtigen führte zur Entstehung eines sehr interessanten Mosaiks von Traditionen und Bräuchen, das sich in den Trachten, der spezifischen Dorfarchitektur und der Volkskultur widerspiegelt. Machen wir uns also auf den Weg, sie kennenzulernen!
Der malerische Białka-Durchbruch
Die ersten sehenswerten Orte auf unserer Route befinden sich noch auf der Podhale-Seite des Flusses Białka, der zusammen mit dem Fluss Dunajec vor Jahrhunderten die Grenze zwischen den polnischen und ungarischen Gebieten bildete. Wenn wir Nowa Biała erreichen, sehen wir in der Ferne die Tatra und im Hintergrund die Kirche St. Katharina von Alexandrien, die ein Beispiel für den sogenannten Zipser Barock bildet. Der Hauptaltar zeigt ein Gemälde aus dem 18. Jahrhundert, das das Martyrium der hl. Katharina darstellt. Es gibt dort auch eine Kanzel mit einer Figur in der Bild in der regionalen Tracht.
Sie können Ihr Auto direkt neben der Kirche parken.
Von der Kirche aus biegen Sie rechts in die Straße ul. św. Floriana ein und fahren in Richtung des Ortes Gronków. Nach ca. 1,5 km lohnt es sich, noch einmal anzuhalten. Diesmal, um den Białka-Durchbruch zwischen den Felsen Kramnica und Obłazowa zu bewundern. Dieser bezaubernde Ort hat schon viele Menschen verzaubert und war sogar Kulisse für mehreren Filme. Hier spielten sich die waghalsigen Szenen aus „Janosik“ ab, ebenso wie die berühmte Szene mit einem Kanu anstelle eines Altars aus dem Film „Karol. Ein Mann, der Papst wurde“.
an der linken Straßenseite.
Nach einem kurzen Spaziergang zum Fluss fahren Sie weiter Richtung Westen und biegen an der Kreuzung links in Richtung Niedzica ab.
Nachdem Sie Białka durchquert haben, befinden Sie sich in der Region Spisz, die jahrhundertelang zu Ungarn gehörte. Bereits in der nahe gelegenen Ortschaft Trybsz fällt Ihnen die charakteristische Bebauung auf, mit Häusern, die mit ihrer kurzen Seite zur Straße gerichtet sind, hinter denen sich in rund 50 m Entfernung eine Reihe von Scheunen erstreckt.
Erstes Panorama der Tatra und zeitgenössische Ansicht
Sehenswert ist in Trybsz die Holzkirche der hl. Elisabeth von Ungarn aus dem Jahr 1567. In ihrem Inneren befinden sich Wandmalereien mit Szenen aus dem Leben Christi, der Muttergottes und der Heiligen, die ein Beispiel für die so genannte Armenbibel sind, die biblische Inhalte in Form von Bildern vermittelt. Den Hintergrund des Jüngsten Gerichts bilden die Tatra-Gipfel, es ist das älteste erhaltene Panorama der Tatra von Norden aus gesehen.
Die Dorfbebauung ist sehr dicht. Die einzige Möglichkeit, das Auto abzustellen, ist auf dem leicht verbreiterten Bürgersteig neben dem alten Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr (zwischen der alten und der neuen Kirche).
Hinter dem Dorf steigt die Straße leicht an und führt durch weitläufige Wiesen (nach einer Weile eröffnet sich auf der rechten Seite ein Blick auf die Tatra-Gipfel), um nach einigen Kilometern zum nächsten Dorf - Łapsze Wyżne (10 km von Nowa Biała entfernt) - abzufallen.
Bevor Sie die hiesige Kirche besuchen, empfehlen wir Ihnen, zum Pass Nad Łapszanką (6 km von Łapsze entfernt) zu gehen, der einen der schönsten Ausblicke auf die Tatra und Magura Spiska bietet. Vor der Kirche müssen Sie rechts abbiegen und den Wegweisern nach Jurgów folgen. Die anfangs breite und bequeme Straße wird mit jedem Kilometer schmaler, einige Abschnitte sind dabei sehr steil.
Auf dem Pass selbst gibt es eigentlich keine Parkmöglichkeiten. Wenn es dort keine weiteren Fahrzeuge gibt und Sie nur ein paar Minuten anhalten möchten, können Sie an der Weggabelung bei den Hinweisschildern der Wanderwege anhalten. Alternativ können Sie auch am Straßenrand halten oder etwa 800 m in Richtung Jurgów fahren, wo es mehr Platz gibt.
Auf dem Pass steht eine kleine Kapelle der Muttergottes von Tschenstochau, die ein Loretto-Glockenturm ist. Solche Bauten wurden oft in den Karpatendörfern errichtet, um vor Stürmen zu warnen und Blitze abzuschrecken. Man glaubte auch, dass der Klang der Glocke die Wolkengeister, sog. płanetniki (zu denen Selbstmörder und Ertrunkene wurden), verscheuchen würde.
1967 wurde Franciszek Kapołka während eines Gewitters beim Läuten der Glocke in der Kapelle von einem Blitz tödlich getroffen; eine Gedenktafel erinnert daran.
Das Betrachten des Panoramas wird durch Informationstafeln und ein Fernrohr erleichtert, mit dem man viele mit dem bloßen Auge nicht sichtbare Details erkennen kann. In wenigen Minuten erreichen Sie zu Fuß die Grenze zur Slowakei. Der Pass ist ein beliebter Ort für Fotografen, vielleicht werden auch Sie in Versuchung kommen, ein paar schöne Aufnahmen zu machen?
Die Rückkehr nach Łapsze erfolgt auf demselben Weg.
Wenn Sie die Kirche in Łapsze Wyżne besichtigen möchten, sollten Sie auf einem großen Parkplatz auf der rechten Seite, an der Kirche, anhalten. Alternativ dazu gibt es einen kleinen Parkplatz an der Hauptstraße, direkt neben dem Kirchenzaun.
Die St.-Peter-und-Paul-Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert und wird als Perle des Rokokostils in der polnischen Region Spisz bezeichnet. Besonders sehenswert im Inneren der Kirche sind der Hauptaltar mit der Darstellung der Kirchenpatrone und die reich verzierte Kanzel.
Vom Parkplatz aus fahren Sie zur Hauptstraße und biegen nach rechts in Richtung Osten ab, um nach etwa 3 km (27 km von Nowa Biała) nach Łapsze Niżne zu gelangen, wo sich ein weiteres interessantes Gebäude befindet - die einzige Kirche in Polen, die dem hl. Quirinus gewidmet ist, einem Bischof und Märtyrer, der zur Zeit des römischen Kaisers Diokletian auf dem Gebiet des heutigen Kroatiens wirkte.
Wenn Sie sie aus der Nähe sehen möchten, biegen Sie am Anfang des Dorfes von der Hauptstraße nach rechts ab; die parallel verlaufende Straße ul. Jana Pawła II führt Sie zur Kirche und dann wieder auf die Hauptstraße.
Parkplätze befinden sich an der Ostseite der Kirche
Es ist an der Zeit, sich Gedanken über die weitere Planung des Tages zu machen, denn in 5 km erreichen Sie einen Kreisverkehr, an dem Sie sich entscheiden müssen, ob Sie rechts nach Kacwin abbiegen oder auf der Hauptroute nach Niedzica weiterfahren und nach links abbiegen. Wir schlagen Ihnen unten die Sehenswürdigkeiten vor und Sie können selbst entscheiden, wohin Sie zuerst fahren möchten.
Variante der Route „Das polnische Spisz“
Attraktionen von Kacwin
In einem kleinen, abgelegenen Dorf gibt es einige interessante Dinge zu sehen. Der Name leitet sich vom deutschen Wort „Katzwinkiel“ bzw. „Katzenwinkel“ ab.
Wenn Sie die Ortsmitte erreichen, sehen Sie an der Wegegabelung die Kapelle der hl. Dreifaltigkeit, gleich neben der Kirche eine weitere Kapelle, die Christus dem König geweiht ist. Insgesamt gibt es in diesem kleinen Dorf gleich 7 sehenswerte Kapellen!
Der beste Ausgangspunkt für die Erkundung des Dorfes ist der Parkplatz direkt neben der Kirche.
Die Allerheiligenkirche, die sich durch einen prachtvollen Dachreiter und einen Zwiebelhelm über dem Turm auszeichnet, stammt aus dem frühen 15. Jahrhundert, doch die meisten Einrichtungselemente werden auf das 17. Jahrhundert datiert, in die Zeit, als nach einem großen Brand die Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden.
Neben der Kirche steht ein Denkmal, das an das 700-jährige Bestehen von Kacwin erinnert. Um das zu finden, wofür das Dorf über Jahrhunderte hinweg berühmt war, muss man dem Weg in Richtung Süden für ca. 200 m folgen. Es handelt sich um die Speicher (sog. sypańce), d. h. um charakteristische Holzbauten auf steinernem Fundament, die mit Lehm verputzt sind und ein schräges, bewegliches Dach haben, in denen Getreide, Fleisch und andere Lebensmittel gelagert wurden. Die Abdeckung der Holzkonstruktion mit Lehm schützte die Speicher vor Feuer.
In der Umgebung gibt es weitere interessante Sehenswürdigkeiten: die Wasserfälle Pod Młynarzką (in der Ortsmitte, auf einem Privatgrundstück) und Pod Upłazem (in der Nähe der slowakischen Grenze), den Hügel Koczy Zamek, und im Winter kann man hier Ski fahren.
Rund um das Dorf wurde ein Wanderweg angelegt, für den man etwa 1 ½ Stunden benötigt. Es gibt auch den blauen Wanderweg, der von hier aus zum Pass Nad Łapszanką führt (3 Stunden), den wir bereits erwähnt haben.
Zwei Burgen schauen sich an
Über die gleiche Straße kehren Sie auf die Hauptroute zurück. Im Kreisverkehr folgen Sie der Beschilderung nach Niedzica. Bei der Durchfahrt durch das Dorf kommen Sie an der St.-Bartholomäus-Kirche aus dem 14. Jahrhundert vorbei. Ihr Stifter war Kokosz Berzeviczy, der auch den Bau der Burg in Niedzica begann. Das wertvollste Ausstattungsstück der Kirche ist ein Fragment eines Triptychons, das die Lebensgeschichte des Kirchenpatrons und seinen Märtyrertod in Indien darstellt. Die restlichen Teile befinden sich in einem Museum in Budapest.
in der Nähe der Kirche.
Am nächsten Kreisverkehr (3 km vom vorherigen entfernt) fahren Sie in Richtung Nowy Targ und der Burg.
nach dem Kreisverkehr müssen Sie sich entscheiden, wo Sie halten möchten, um alle hiesigen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Die erste Möglichkeit ist ein großer Parkplatz am Fuße des Staudamms. Die zweite Möglichkeit sind die Parkplätze an der Zufahrtsstraße zur Burg und auf deren Gelände oder der etwas weiter gelegene Parkplatz an einem Privatstrand. Das Parken ist auf allen Parkplätzen gebührenpflichtig. Auf den höher gelegenen Parkplätzen gibt es in der Hochsaison manchmal Probleme mit freien Plätzen.
Zum Pflichtprogramm gehört die auf dem Hügel sichtbare Burg Dunajec, die in mehreren Filmen zu sehen war, u.a. in „Die Rache“ und „Janosik“. Die Fantasie vieler Menschen regt die Legende vom Goldschatz der Inka an, der in dieser Gegend versteckt sein soll. Ein Hinweis darauf befand sich angeblich in einem Dokument in der Knotenschrift Quipu, das 1946 in einem Versteck in der Burg gefunden wurde.
Gegenüber dem Eingang zur Burg befindet sich ein Getreidespeicher, der früher Teil des zur Festung gehörenden Gutshofs war und das einzige Gebäude dieser Art in Podtatrze ist, das noch an seinem ursprünglichen Standort steht.
Die Salamons, die letzten Besitzer der Burg, behielten sogar nach dem Ersten Weltkrieg die Leibeigenschaft auf ihren Gütern bei, obwohl sie in der österreichisch-ungarischen Monarchie 1848 abgeschafft worden war. Der Versuch, die Leibeigenschaft zu verbieten, begann 1920, aber es dauerte bis zu 11 Jahre, um Akten zu sammeln und die Vorschriften auszuarbeiten. Schließlich wurde die Leibeigenschaft in der Region Spisz durch ein dediziertes Parlamentsgesetz 1931 abgeschafft.
Ein weiteres Muss in Niedzica ist zweifellos ein Spaziergang über die Dammkrone (56 m hoch). Die Talsperre wurde errichtet, um das Tal des Flusses Dunajec vor Überschwemmungen zu schützen. Auf dem dadurch entstandenen Czorsztyńskie-See wird Wassersport betrieben. Touristenschiffe und kleine Boote bringen die Besucher zur Burg Wronin in Czorsztyn, die auf der anderen Seite des Czorsztyńskie-Sees liegt (). Beide Festungen bewachen über Jahrhunderte hinweg die polnisch-ungarische Grenze, die entlang des Flusses Dunajec verlief und sind heute eine beliebte Touristenattraktion.
Eine interessante Idee ist es, nach Czorsztyn mit dem Boot überzusetzen, dort die Burg zu besichtigen und zu Fuß zurückzukehren (Gehzeit ca. 4 Std. 15 Min.).
Auf der Dammkrone sollten Sie sich das 3D-Gemälde die „Macht der Elemente“ anschauen. Sie können auch einen nahegelegenen Park der Miniaturen besuchen, in dem Modelle von Burgen und Mariensanktuarien zu sehen sind.
Wenn Sie vom Kreisverkehr in Richtung Burg fahren, kommen Sie rechts an der Kapelle St. Michael vorbei, in der 200 Jahre lang eine Darstellung ihres Schutzpatrons im Kampf mit dem Drachen aufbewahrt wurde. Wenn Sie an der Festung vorbei fahren, bietet sich Ihnen ein Blick auf den Czorsztyńskie-See. Ein paar Kilometer weiter fahren Sie durch Falsztyn, wo die Straße kurvenreich und teilweise gefährlich ist. Wir empfehlen eine vorsichtige Fahrweise, da es einige Serpentinen gibt! Unterwegs haben Sie einen herrlichen Blick auf das Gorce-Gebirge mit dem Turbacz-Massiv, und unten sehen Sie das charakteristische weiße Gebäude der Kirche in Frydman, das Sie gleich erreichen werden.
Nach Frydman und Krempachy
Die Ausfahrt zur Ortsmitte von Frydman ist leider nicht ausgeschildert. Sie müssen an der ersten Abzweigung rechts abbiegen, nachdem Sie den Hügel hinuntergefahren sind. Sollten Sie diesen Punkt verpasst haben, fahren Sie geradeaus weiter und biegen an der nächsten Kreuzung in Richtung Dorf ab, und zwar in Richtung der Kirche, die schon von weitem sichtbar ist.
Parkplätze befinden sich in der Nähe der Freiwilligen Feuerwehr, westlich der Kirche.
Die St.-Stanislaus-Kirche stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert. Ihr Inneres wurde im Lauf der Geschichte mehrfach umgebaut, einige Jahrzehnte lang war sie sogar in den Händen der Lutheraner. Was sich nicht verändert hat, ist das Gebäude selbst, in dem ein romanisches Detail - ein kleines Fenster in der Ostwand der Sakristei - und ein gotisches Detail - ein Kopf in der Ecke des Kirchenschiffs und ein Portal - zu finden sind.
Wenn Sie auf den Turm schauen, sehen Sie eine originelle Attika und die Überreste eines Wehrgangs, der im 18. Jahrhundert durch einen Brand zerstört wurde. Der wertvollste Teil des Gebäudes ist die Kapelle der Muttergottes vom Berge Karmel, 1764 auf Initiative des damaligen Pfarrers Pater Michael Lorenc errichtet. Sie zeichnet sich durch eine achteckige Form und einen zweiseitigen Altar aus, der von einem zwölfzackigen Stern bekrönt wird und einen Reliquienschrein enthält.
Wenn Sie mit dem Rücken zur Kirche stehen, sehen Sie zwischen den Gebäuden das Kastell von Frydman, d. h. eine Sommerresidenz mit Wehrcharakter, die früher George Horvath Palocsay gehörte. Unter dem Gebäude befinden sich zweistöckige Keller, in denen Wein gelagert wurde.
Vom Dorfzentrum aus fahren Sie in Richtung Westen über ul. Jana Pawła II, die nach der Kreuzung mit der Straße Niedzica-Dębno in ul. Długa umbenannt wird. Nach einer 5 km langen Fahrt erreichen Sie den Ort Krempachy, wo Sie zwei weitere interessante Kirchen erwarten.
die Straße führt direkt in die Ortsmitte, einen Parkplatz gibt es bei der Kirche
Die erste, die Martinskirche aus dem 16. Jahrhundert ist dank ihres schlanken Turms mit Schwalbenschwanz-Attika schon von weitem sichtbar. Sollten Sie es schaffen, den Turm zu besteigen, würde Sie die perfekt erhaltene Form eines typischen Dorfes der Region Spisz erkennen: ein spindelförmiger Marktplatz, Häuser, die mit der Giebelwand der Straße zugewandt sind und ein Stück weiter hinten eine Reihe von Scheunen. Die kleinen Abstände zwischen den Häusern sind auf den Wehrcharakter des Weilers zurückzuführen, die Entfernung zu den Wirtschaftsgebäuden wiederum sollte zumindest einen Teil des Anwesens im Falle eines Brandes schützen.
Die zweite Kirche, St. Valentin, steht einige hundert Meter weiter auf dem Friedhof, wenn man in Richtung Nowa Biała fährt.
am Straßenrand, neben dem Friedhof
Das Rokoko-Altarbild enthält ein Fragment eines Triptychons mit den Hll. Stanislaus, Valentin und Nikolaus, das sog. Heilige Gespräch. Zu Füßen des Heiligen Valentin, den wir vor allem als Schutzpatron der Verliebten kennen, der sich aber auch um Epilepsiekranke kümmert, liegt ein Epileptiker. Sein Körper ist gekrümmt, die Hände sind hoch erhoben, der Kopf ist nach hinten geneigt und das Gesicht ist zu einem Schrei verzogen.
Krempachy ist das letzte Dorf auf der Route dieser Tour. Vom Friedhof aus können Sie die Brücke über den Fluss Białka sehen, über die Sie die einst ungarische Region Spisz verlassen und auf polnisches Gebiet zurückkehren werden. Der Weg führt Sie in die Ortsmitte von Nowa Biała, zu der Kirche, in der Sie Ihre Reise begonnen haben.
Denjenigen, die sich von dem polnischen Spisz verzaubern ließen, empfehlen wir auch einen Ausflug auf die slowakische Seite dieses historischen Gebiets. Kežmarok, Stará Ľubovňa mit seiner Burg, Levoča und die Zipser Burg sind Orte mit einer besonderen Atmosphäre, sehr malerisch und, wie der polnische Teil von Spisz, noch nicht von Touristen überlaufen.