Seit 1980 war hier Mieczysław Zych Ptoś als Senn tätig gewesen und acht Jahre später übernahm sein Sohn Józef die Schäferei. Mit der Schafhaltung befasste sich bereits sein Urgroßvater Jędrek Ptoś, der Schafe im Chochołowska-Tal hielt. „Die Sennerei ist ein Familienbetrieb. Uns helfen die beiden Söhne. Das ist die nächste Generation der Ptoś“, betont Maria, Józefs Gattin. Die Landwirtschaft mit Schäferei beruht auf 150 Schafen und 11 Rindern. Sie weiden auf Flächen, die einer forstwirtschaftlichen Gemeinschaft örtlicher Dorfeinwohner (Wspólnota Leśna Uprawnionych 8 Wsi) gehören, sowie auf gepachteten Privatgrundstücken. Man muss nämlich daran denken, dass diese Flächen eine Besonderheit in der gesamten polnischen Tatra (Tatry) bilden. Das Chochołowska-Tal und die angrenzenden Gebiete stehen zwar unter der Aufsicht des Tatra-Nationalparks (Tatrzański Park Narodowy), hier wirtschaften aber Goralen, die einer forstwirtschaftlichen Gemeinschaft angehören. Sie bewältigen ihre Aufgabe ziemlich gut, indem sie einen effektiven Naturschutz mit einer klugen Nutzung der Natur verbinden. Schafherden bilden bereits einen festen Bestandteil der Landschaft im Bereich der Bergwaldlichtungen und noch höher gelegenen Almen. Schafe waren einst ein Synonym für Reichtum, aber gegenwärtig sind sie für die meisten Senne eine Leidenschaft und ein unzertrennlicher Teil ihres Lebens. Obwohl man, wie alle feststellen, mit der Schäferei nicht mehr viel Geld verdienen kann, werden Familientraditionen der Goralen fortgesetzt, die in der Tatra von hoher Bedeutung sind.