Grab des Paters Józef Tischner Łopuszna
ul. Podhalańska 17, 34-432 Łopuszna
Touristische Region: Tatry i Podhale
Das Leben des bedeutenden Pfarrers Józef Tischner ist mit seinem Heimatort Łopuszna und dem Gorce-Gebirge eng verbunden. Nach Abschluss seines Theologiestudiums an der Jagiellonen-Universität und am Priesterseminar in Kraków wurde Tischner 1955 zum Priester geweiht und setzte seine Weiterbildung an der Fakultät für christliche Philosophie der Akademie für katholische Theologie Warszawa und an der Fakultät für Philosophie und Geschichte der Jagiellonen-Universität in Kraków fort. Er genoss Vertrauen als Mensch, inspirierte als Philosoph, lehrte den Glauben als Priester, liebte das Goralenvolk, seine Folklore und die Berge, kleidete sich in Trachten und förderte diese Tradition, er sprach auch die lokale Mundart. Er war ein Feldkaplan des Podhale-Verbands, für den er die heiligen Messen in der Kapelle am Gipfel von Turbacz feierte, ein Professor an der Päpstlichen Theologischen Akademie Kraków und Träger des Ordens des Weißen Adlers. Durch seine philosophische Bildung konnte er seine eigenen interessanten Ideen entwickeln, die er in vielen Büchern beschrieb.
Der zukünftige Priester Józef Tischner verbrachte seine gesamte Kindheit im Dorf Łopuszna in der Region Podhale. Sein Vater arbeitete seit 1932 als Schulleiter, so dass die Familie Tischner im Schulgebäude wohnte. Aus diesem Grund unterzeichnete der Autor von „Ethik der Solidarität“ seine Arbeiten manchmal mit „Józek Szkolny” (deutsch: „Józek von der Schule“).
Tischner fühlte seine Berufung schon sehr früh. Unmittelbar nach seinem Abitur in Nowy Targ trat er in das Priesterseminar ein. Es war für ihn eine bewusste und wohlüberlegte Entscheidung. Doch nicht alle Familienmitglieder waren mit dieser Entwicklung zufrieden. Der Vater des Jungen lehnte seine Entscheidung ab, da er der Meinung war, Józef wäre noch zu jung, um sich für das Priesterseminar zu entscheiden.
Zu den kultigsten Äußerungen von Pater Tischner gehört zum Beispiel der folgende Satz: „Ich lache manchmal darüber, dass ich zuerst ein Mensch bin, dann ein Philosoph, dann lange, lange gar Nichts und erst dann ein Priester.“
Dieser außergewöhnliche Priester war für seinen freundlichen Umgang mit Kindern bekannt. Er hörte sich an, was sie zu sagen hatten, und respektierte ihre Meinung. Er feierte sogar besondere Gottesdienste für sie – Messen für die Vorschulkinder in der St. Markuskirche. Diese unterschieden sich von den typischen Messen dadurch, dass die Kinder ihr geliebtes Spielzeug mit in die Kirche bringen konnten. Pater Tischner führte auch den Brauch der Dialogpredigten ein.
Józef Tischner verstarb 2000 in Kraków. Sein Grabstein mit einer auffälligen Steinplatte, auf deren unebenen Oberfläche das Relief des Gorce-Gebirges mit einem Kreuz aus Metall abgebildet sind, befindet sich auf dem um 1813 angelegten Pfarrfriedhof in Łopuszna.