Ursprünglich standen hier zwei gotische Stadthäuser aus dem 16. Jahrhundert. Das Haus im östlichen Teil war als das Groszowska- und das im westlichen Teil als das Rządczykowska-Haus bekannt. 1636 ging das östliche Haus und 1653 das westliche Haus in den Besitz der Stiftskirche St. Anna über. Als Vikare und Bußkanoniker in die Häuser einzogen, wurden sie als Stiftshäuser bezeichnet. Die Häuser beherbergten auch eine Musik-Burse der Stiftskirche. Im 17. Jahrhundert wurden die Häuser mit manieristischen Steinmetzarbeiten verziert.

Beide Stadthäuser wurden 1910 abgerissen, und an ihrer Stelle wurde im Auftrag des Domherrn Józef Caputa in den Jahren 1910 bis 1911 ein modernistisches zweistöckiges Stadthaus im Stil des Historismus nach Plänen des Architekten Józef Pokutyński errichtet. Im Haus befanden sich das Verlagshaus für Gebetsbücher und der Devotionalienhandel von Józef Cebulski, in dem Bilder und Gebetsbücher gedruckt wurden.

Die Fassade des Hauses umfasst sechs Achsen mit einem Risalit im mittleren Teil. Über dem aus dem früheren Groszowska-Haus übernommenen Steinportal hängt eine Steintafel, die an den Bau und den Stifter erinnert. Im Erdgeschoss sind weitere Elemente der manieristischen Steinmetzkunst aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu sehen: die Pilaster der Fensterrahmen und zwei Fensterpfosten, die aus dem abgerissenen östlichen Stadthaus übernommen wurden.

Heute beherbergt das Stadthaus ein elegantes Boutique-Hotel Szewska 22.