Alte Kirche Mariä Heimsuchung Sucha Beskidzka
ul. Kościelna 3, 34-200 Sucha Beskidzka
Touristische Region: Beskid Mały i Makowski
Die Kirche wurde in den Jahren 1613-1614 von Piotr Komorowski, dem Besitzer des Schlosses in Sucha Beskidzka, errichtet. Sie wurde von den Bernhardinern aus Kalwaria Zebrzydowska betreut. 1614-1624 ließ Piotr Komorowski ein Kloster im Stil der Spätrenaissance erbauen, das mit der Kirche durch einen Arkadengang verbunden wurde. Das Kloster und die Pfarrgemeinde wurden von den Augustiner-Chorherren vom Lateran übernommen, die aus Kraków hierher verlegt wurden. 1782 lösten die österreichischen Behörden den Orden auf und die Mönche verließen die Pfarrei Sucha. Als sich die alte Kirche für die wachsende Zahl der Gemeindemitglieder zu klein erwies, wurde in den Jahren 1895-1907 eine neue neugotisch-neoromanische Kirche errichtet, finanziert von den Grafen Branicki und den Eisenbahnern aus Sucha Beskidzka, die von Teodor Talowski entworfen und 1956 geweiht wurde. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die alte Kirche ausgeplündert, die Glocken wurden abgeschleppt, die bunten Bleifenster, das Dach und die Fenster zerstört.
Es handelt sich um einen aus Stein gemauerten, spätgotischen, einschiffigen Sakralbau mit einem kleinen, gerade abgeschlossenen Chor, einer Seitenkapelle der Schmerzensmutter aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und zahlreichen Bauschmuckelementen aus der Spätrenaissance. Die Kirche verfügt über keinen Turm, nur über einen kleinen barocken Dachreiter mit Blechdach. Der westliche Strebepfeiler trägt die Wappenkartusche des Stifters Piotr Komorowski mit Renaissance-Ornamenten. Die Kirche, vor allem das Dach und die Seitenaltäre, wurde mehrmals umgebaut. Im Chorgewölbe sind barocke Wandmalereien mit einer Szene der Himmelfahrt der Heiligen Jungfrau Maria erhalten geblieben. Unter dem Chor befindet sich die Gruft der Familie Komorowski mit den Grabstätten von Piotr Komorowski und seiner zweiten Frau Marianna, geb. Bnińska, sowie seinem Bruder Mikołaj Komorowski. Die Rokoko-Orgelempore wird von vier ionischen Säulen getragen. Der Hauptaltar und die fünf Seitenaltäre sind ebenfalls im Rokokostil gehalten. An den Wänden sind zahlreiche Epitaphien zu sehen.
Ein Arkadengang verbindet die Kirche mit dem Spätrenaissance-Kloster, in dem heute das Pfarrhaus untergebracht ist. An der Fassade sind zwei einzigartige Majolika-Tafeln aus der Renaissance mit einer Kreuzigungsszene und dem Wappen des Stifters erhalten geblieben. Vor der Kirche befand sich früher ein großer von Mauern umgegebener Hof, in dem sich teilweise ein Friedhof befand, der bis 1836 in Betrieb war. Von den sieben Kapellen im Innenhof sind drei erhalten geblieben, von denen eine 1818 als Glockenturm und Grabstätte der Familie Wielkopolski umgebaut wurde.