Gedenkmuseum für die Einwohner der Region Oświęcim (Muzeum Pamięci Mieszkańców Ziemi Oświęcimskiej) in Oświęcim
ul. Maksymiliana Kolbego 2A, 32-600 Oświęcim
Touristische Region: Oświęcim i okolice
Die multimediale Gestaltung der Ausstellung erlaubt es den Besuchern, noch stärker die Emotionen der damaligen Zeitzeugen zu erfahren und nachzuempfinden. Ihren Kern bilden Filme mit Zeugenberichten. Die lebendigen Erinnerungen an den Besatzungsalltag verdeutlichen die brutale Welt, die sich in das Gedächtnis der Zeugen einbrannte.
Die Museumsräumlichkeiten sind farblich zurückhaltend gestaltet. Es gibt drei Farben, nämlich Grau, Schwarz und zusätzlich Rot, was an das Logo des Museums anknüpft. Die Gesamtgestaltung ist minimalistisch und dient dazu, dass sich ein Besucher auf die erzählten Erlebnisse konzentrieren kann. Die Erinnerungen und Berichte von Zeitzeugen ergänzen Artefakte, die in modernen Vitrinen mit Beleuchtung ausgestellt sind. Besonders interessant sind z. B. Erinnerungsstücke an Helena Płotnicka, die Häftlingen des deutschen nationalsozialistischen KL Auschwitz geholfen hatte und wegen dieser Tätigkeit im Lager ermordet wurde, sowie die Ausstattung der Apotheke Maria Bobrzeckas, einer Pharmazeutin aus Brzeszcze, die Gefangene mit Medikamenten versorgte. Ein in einer Vitrine ausgestellter Koffer aus der Vorkriegszeit, der aus Brzezinka stammt, bildet ein Symbol für das sich wandelnde tragische Schicksal der Einwohner der Region Oświęcim. Er begleitete seine Eigentümer während ihrer Aus- und Umsiedlung, als die Deutschen beschlossen hatten, in Brzezinka (dt. Birkenau) ein Konzentrationslager einzurichten.
Die Ausstellung ist in drei Stockwerken des Gebäudes untergebracht. Im ersten Bereich können die Besucher eine Skulptur des weltbekannten Künstlers Igor Mitoraj, der aus Grojec stammt, bewundern. In diesem Bereich können die Gäste des Museums auf einem der ersten sphärischen Bildschirme in Polen einen Film sehen, der die Schönheit der Region Oświęcim zeigt. An der Wand wurde ein Touchscreen angebracht, der die Möglichkeit bietet, sich mit der Geschichte dieser Region vertraut zu machen. Im zweiten Bereich gehen die Besucher u. a. durch einen Fogsceen, auf dem wie auf einer Nebelwand Fotos aus der Zwischenkriegszeit gezeigt werden. Die multimediale Ausstellung über den Zweiten Weltkrieg hat die Form eines Labyrinths, in dessen unterteilten Bereichen die Besucher die Möglichkeit haben, sich Erinnerungen von Zeitzeugen anzuhören. In modernen Vitrinen wurden Objekte platziert, die sich auf die Zeit der deutschen Besatzung und auch heldenhafte Persönlichkeiten beziehen. Der dritte Bereich befindet sich im Dachgeschoss und knüpft an Verstecke geretteter Häftlinge an. Der Raum symbolisiert einen sicheren Zufluchtsort, den polnische Familien aus dem Konzentrationslager Fliehenden geboten haben. Der letzte Teil dieses Bereichs erzählt von den ersten Monaten und Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs und den Repressionen, die Einwohner und ihre Familien für ihre Tätigkeit während des Krieges erfuhren. Die Dauerausstellung wird im Außenbereich fortgesetzt. Der „Superhelden-Pfad” ist ein außergewöhnlicher Ort, der aus sieben Bereichen besteht, wobei jeder von ihnen Kindern gewidmet ist, kleinen „Teufelskerlen”, die trotz ihres jungen Alters während des Zweiten Weltkriegs anderen in diesen schwierigen Zeiten halfen.