Ghetto-Helden-Platz in Kraków
Vor dem 2. Weltkrieg hat man auf dem Platz mit Vieh und Schweinen gehandelt, später war hier eine Zichorie-Verarbeitung gebaut worden, 1909 hat hier der Pharmazeut Józef Pankiewicz eine Apotheke eröffnet. Heute wird der Platz hauptsächlich mit dem Ghetto assoziiert, das hier 1941 angelegt worden ist. Damals ist der Platz zum Hauptort von Aussiedlungsaktionen geworden, hier haben sich die Juden vor dem Transport in die Konzentrationslager gesammelt. Auf dem Platz haben auch Hinrichtungen stattgefunden. Tadeusz Pankiewicz, der Sohn von Józef, war der einzige Arier, der in dem Ghetto wohnen durfte und dort die Apotheke zum Adler betrieb. Diese hat sich zu einer Kontaktstelle zwischen den Bewohnern des Ghettos und dem „arischen“ Stadtteil entwickelt, hier wurden Medikamente und Nahrungsmittel ausgetauscht und gehandelt. 2005 ist auf dem Platz ein Mahnmal in Form von leeren Stühlen aus Metall errichtet worden, die an Möbel und Gepäck erinnern sollen, die nach der Auflösung des Ghettos auf dem Platz liegengeblieben waren. Jährlich am Jahrestag der Auflösung des Krakauer Ghettos startet hier der Erinnerungsmarsch, der an den letzten Weg der Juden von hier bis zum Lager Płaszów erinnert.